Die Bundesbürger schauen in puncto Finanzen eher vorsichtig auf das Jahr 2024. Dies zeigt eine repräsentative Erhebung zu den finanziellen Neujahrsvorsätzen der Deutschen im Auftrag von J.P. Morgan Asset Management (J.P. Morgan AM). Dafür wurden im November 2.150 Frauen und Männer im Alter ab 20 Jahren befragt. Ob es 2024 zu der lang erwarteten Rezession kommt, bleibt zwar weiterhin ungewiss. Dennoch wollen die Befragten ihr Geld möglichst zusammenhalten. 

Mit 53 Prozent plant mehr als die Hälfte weniger auszugeben. Dafür soll vor allem der Konsum eingeschränkt werden. Vier von zehn Umfrageteilnehmern haben sich vorgenommen, im neuen Jahr mehr zu sparen, um für Notfälle gerüstet zu sein. Und 38 Prozent haben den Vorsatz, ihre Schulden abzubezahlen oder zumindest keine neuen Schulden zu machen. 

Ein Fünftel bevorzugt weiterhin Tagesgeld 
Über 60 Prozent der befragten Bundesbürger gehen davon aus, dass ihnen 2024 gleich viel Geld wie im Vorjahr (34%) oder sogar mehr Geld (27%) zum Sparen und Anlegen zur Verfügung stehen wird. Rund ein Drittel (29%) hat sich vorgenommen, im neuen Jahr in Wertpapiere zu investieren oder einen Sparplan abzuschließen. Ein Fünftel der Befragten möchte allerdings weiterhin auf Tagesgeld setzen.

In Zeiten hoher Inflation sehen mit 76 Prozent mehr als drei Viertel der Befragten Aktien, Fonds oder ETFs als geeignet an, um die Teuerungsrate auszugleichen oder gar eine positive reale Rendite zu erzielen. Bei Anleihen, Sparbuch oder Tagesgeld geht mit 51 Prozent gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer von einer Rendite aus, die zumindest die Inflation kompensiert.

Anlageklassen checken
Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan AM, rät Anlegern, die Auswahl und Gewichtung der Anlageklassen gut zu überprüfen. "Zwar sind die Zinsen für Tages- und Geldmarktanlagen in den letzten Monaten gestiegen, während die Inflation parallel gesunken ist", erklärt er. So lässt sich aktuell mit Geldmarktinvestments erstmals seit vielen Jahren wieder eine reale Rendite erzielen. "Doch diese könnte sich als kurzes Vergnügen erweisen, wenn, wie vielfach erwartet, im nächsten Jahr die Zinswende kommt und die Zinsen wieder sinken", so Schulz.

Zum Ende des Zinserhöhungszyklus sei es daher sinnvoller, sich das höhere Zinsniveau mit langlaufenden Anleihen zu sichern. "Wer zusätzlich auf die Wachstumschancen von Aktien setzen will, findet in Dividendentiteln attraktiv bewertete Unternehmen mit Aussicht auf Dividendenwachstum", erläutert der Experte.

Beliebte Europa-Investments 
Was die präferierten Regionen angeht, so stehen Investments in Europa bei den Befragten 2024 mit 47 Prozent an erster Stelle. Es folgen globale Strategien (44 Prozent) und Anlagen in den USA (19 Prozent). Thematisch wollen Anleger vor allem auf Technologie und künstliche Intelligenz setzen (25 Prozent). Nachhaltigkeit ist für 18 Prozent wichtig, Dividendenstrategien sehen 16 Prozent als besonders erfolgversprechend an. 19 Prozent der Befragten möchten nicht in einzelne Themen investieren. (am)