Rekordverdächtige 94 Prozent der DVFA Investment Professionals haben sich in der jüngsten Monatsfrage für ein Pflichtfach "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" in der Schule ausgesprochen. Ein solches Schulfach finden fast drei von vier der Befragten "sehr wichtig" (73%), weitere 21 Prozent halten es für "wichtig". Anderer Meinung oder unentschlossen waren insgesamt nur sechs Prozent.

"Dieses sehr klare Ergebnis kommt nicht von ungefähr", sagt Roger Peeters, stellvertretender DVFA-Vorsitzender. "Man kann in Deutschland nun schon mit 16 Jahren teilweise wählen, doch es ist möglich, nach bis zu 13 Jahren die Schule zu verlassen, ohne dort etwas über Risiko und Rendite und den vernünftigen Umgang mit Geld gehört zu haben."

Breites Spektrum von zu behandelnden Themen
Insgesamt sechs verschiedene Themenbereiche wurden in der Umfrage zur Auswahl angeboten, wobei Mehrfachnennungen möglich waren – das Ergebnis:

  • Sparen und Investieren: 30 Prozent
  • Budgetierung und persönliche Finanzplanung: 23 Prozent
  • Wirtschaftskreisläufe und Marktmechanismen 16 Prozent
  • Kredite und Schuldenmanagement: 14 Prozent
  • Steuern und Sozialversicherungen: 12 Prozent
  • Unternehmensgründung und Entrepreneurship: 5 Prozent

Im Vergleich zu schulischen Nebenfächern mindestens gleichrangig
Fast zwei Drittel der Teilnehmenden (64%) sind "voll und ganz" überzeugt, dass "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" genauso wichtig sein sollte wie die sogenannten schulischen Nebenfächer, etwa Kunst, Musik oder Sport. Weitere 22 Prozent stimmten dem insgesamt zu, nur fünf Prozent waren unentschieden, neun Prozent äußerten sich dagegen – wobei offenbleibt, ob sie Wirtschaftskenntnisse nicht sogar stärker gewichten würden als Nebenfächer.

Am besten als echtes Pflichtfach
Befragt nach der richtigen Form, "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" in den Lehrplan zu integrieren, entschieden sich fast zwei Drittel der Befragten für ein eigenständiges Pflichtfach (64%). Nur zwölf Prozent sehen dieses Thema lediglich als Wahlpflichtfach, 13 Prozent wollen es in bestehende Fächer integrieren, und immerhin jeder Zehnte plädiert für Projekte und Workshops.

Weiterhin wurde gefragt, ob ein Schulfach "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" später dazu beitragen könne, finanzielle Probleme im Erwachsenenalter beziehungsweise sogar Altersarmut zu verringern. Knapp die Hälfte (47%) der Befragten hält das für "wahrscheinlich", und 39 Prozent sind sogar "auf jeden Fall" davon überzeugt. Skeptisch ("nicht sicher", "eher nicht", "auf keinen Fall") zeigten sich dagegen insgesamt 14 Prozent. 

Aufgabenzuweisung an Eltern, Schulen und Lehrer
Interessanterweise sehen 43 Prozent der DVFA Investment Professionals die Hauptverantwortung für die finanzielle Bildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Eltern und Familie. Erst knapp dahinter (39%) folgen Schulen und Lehrkräfte. Andere staatliche Institutionen sieht jeder Zehnte in der Pflicht, während sechs Prozent an die Selbstverantwortung der Schüler appellieren beziehungsweise darauf vertrauen. Privaten Organisationen und Initiativen weisen nur zwei Prozent, und damit eine verschwindende Minderheit, die Hauptverantwortung zu. (mb)