Jede zweite Frau (49 Prozent) spart aufgrund der hohen Inflation weniger oder gar nichts mehr – bei den Männern sind es nur 42 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von J.P. Morgan AM unter deutschen Anlegern. Auch bei den Sparanlagen zeigen sich große Unterschiede: 36 Prozent der Frauen nutzen infolge der Zinserhöhungen wieder stärker Tagesgeld und Sparbuch statt Investmentfonds, ETFs oder Aktien – bei den Männern sind es nur 28 Prozent. Insgesamt setzt derzeit fast jede zweite Frau auf das Sparbuch, bei Männern ist es mit 36 Prozent nur rund jeder Dritte.

Die Vorliebe fürs Sparbuch kann Rendite kosten
"Während sich viele Frauen zum Handeln gezwungen sehen, indem sie etwa von Aktien und Fonds auf Sparbuch und Tagesgeld umschichten, bleiben Männer ihrer Anlagestrategie eher treu", kommentiert Marketingleiterin Beatrix Vogel von J.P. Morgan AM. Sie rät: Gerade Frauen sollten darauf achten, ihre Investments in Fonds, ETFs und Aktien auch längerfristig zu halten und nicht zu einseitig auf Tagesgeldkonto und Sparbuch zu setzen.

Im Hinblick auf die Sparziele wollen beide Geschlechter derzeit lieber auf Nummer sicher gehen: 52 Prozent der Frauen sparen, um Rücklagen für Notfälle zu bilden, bei den Männern sind es 42 Prozent. 40 Prozent der Frauen geben an, zu sparen, um sich spontan Wünsche erfüllen zu können – bei Männern sagen das nur 24 Prozent. Immerhin jede dritte Frau – ebenso wie jeder dritte Mann – spart, um den Ruhestand abzusichern.  

Vermeintliche Unwissenheit
Bei der Auswahl der Sparformen liegt für Frauen ganz klar das Sparbuch in der Gunst vorn – fast jede zweite besitzt ein Sparbuch und damit deutlich mehr als die Männer mit 36 Prozent. Auch favorisieren viele Frauen Lebens- oder Rentenversicherungen (38 Prozent; Männer: 30 Prozent). Der Besitz von Investmentfonds, ETFs und auch Aktien scheint demgegenüber eher Männersache – sie investieren mit 32 Prozent deutlich häufiger als Frauen mit 21 Prozent.

Auf die Frage, warum sie bisher keine Kapitalmarktinvestments wie Fonds, ETFs, Aktien oder Anleihen nutzen, fallen die Unterschiede zwischen Frauen und Männern ebenfalls sehr deutlich aus. Denn bei Frauen ist es vor allem ihre vermeintliche Unwissenheit, die sie vom Kapitalmarkt fernhält: Während rund 31 Prozent der Frauen dies als Grund angeben, sind es bei Männern nur 19 Prozent. Dazu Beatrix Vogel: "Frauen haben häufig das Gefühl, sie müssten besonders gut Bescheid wissen über Kapitalmarktinvestments wie Aktien und Anleihen." (jh)