Viele private Investoren in Deutschland setzen weiterhin auf Aktien, wenngleich ihr Interesse an diesen etwas nachgelassen hat. So stuften nur noch 28 Prozent der im Rahmen der halbjährlichen Erhebung zum Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) im Juli befragten 2.000 Bürger Aktien und Aktienfonds als attraktive Anlage ein. Ein Jahr zuvor waren es noch 31,1 Prozent, wie das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) mitteilt, das die Umfrage macht. Grund dafür seien die volatilen Börsen und das immer noch vergleichsweise hohe Zinsniveau. 

"Wenn man bedenkt, dass Aktien mit Zinspapieren echte Konkurrenz bekommen haben, sind ihre weiter guten Umfrageergebnisse ein klarer Hinweis auf eine positive Aktienkultur", kommentiert Oliver Mathais, Verbandsdirektor des Bundesverbands der Assekuranzführungskräfte, einer der Trägerverbände des DIVA. Mathais berichtet ferner, dass das Interesse an fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen weiter groß sei. 

Vermehrtes Interesse an Festgeld
Wegen des Zinsniveaus interessierten sich zuletzt aber wieder mehr Anleger für zinsbasierte Geldanlagen. Sie wurden im Sommer 2023 von 25,7 Prozent und werden aktuell von 31,9 Prozent der Befragten als besonders attraktiv eingestuft. Immerhin die Hälfte davon (15,4%) lässt auch Taten folgen und legt aktuell vermehrt in Tagesgeld, Festgeld sowie Giro- oder Bankeinlagen an.

Anders als Zinsanlagen werden in der DIVA-Befragung Immobilien und Gold weniger positiv als vor einem Jahr bewertet. Nur noch 18,9 Prozent der Befragten begeistern sich für Immobilien (20,3% im Sommer 2023), 20,2 Prozent für Gold (22,9% im Sommer 2023). "Die Ursachen für diese Trends sind unterschiedlich. Immobilien können sich wegen der höheren Zinsbelastung auf Baudarlehen einfach weniger Bürgerinnen und Bürger leisten. Daran ändern auch die leicht gesunkenen Immobilienpreise wenig", sagt Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. (jb)