Die Generation X, die zwischen 1965 und 1980 Geborenen, bereitet sich durchaus auf den bei einigen sehr nahen Ruhestand vor. Allerdings nicht gut. Unter anderem besteht eine Diskrepanz zwischen ihren Erwartungen und der (finanziellen) Realität. Die Mitglieder der Generation X sind zu optimistisch bei den Renditen und wollen gleichzeitig früh in den Ruhestand – nämlich mit 60 Jahren, und sie gehen davon aus, dass sich diese Lebensphase über 20 Jahre erstrecken wird. Das ergaben mehrere globale Studien von Natixis Investment Managers.

"Wir sehen hier bereits zwei Risiken. Zum einen greifen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, die gesetzlichen Alterssicherungssysteme erst einige Jahre später. Zum anderen liegt die Lebenserwartung heute höher als bei 80 Jahren", sagt Patrick Sobotta, Geschäftsführer und Leiter der Region Zentral- und Osteuropa bei Natixis IM. Die Rentenwünsche der Generation X, die zwischen den sogenannten Babyboomern und den Millennials eingeklemmt ist, müssen finanziert werden – und da hakt es.

Zu viel in Cash
Die Studien förderten zutage, dass diese Generation durchschnittlich 17 Prozent ihres Jahreseinkommens auf die hohe Kante legt. Allerdings zeigen die Umfrageergebnisse von Natixis IM, dass die Generation X zu stark auf Bargeld setzt. "Cash ist jedoch kaum geeignet, das Inflationsrisiko zu mitigieren. Die Generation X muss mehr über Anleihen lernen. Nur zwei Prozent der Befragten in der Generation X wissen, dass höhere Zinssätze zu einem Kursrückgang bei den Anleihen, die sie heute besitzen, führen könnten und dass das künftige Einkommenspotenzial bei neuen Anleihen, die zu den aktuellen Zinssätzen gekauft werden, höher wäre", so Sobotta.

"Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass die Generation X im Durchschnitt zu optimistisch in Bezug auf ihre Investitionen ist und langfristige Renditeerwartungen von 13 Prozent hat – eine Hoffnung, die möglicherweise durch falsche Risikoeinschätzungen, falsche Vorstellungen über passive Investitionen und eine kritische Wissenslücke bei Anleihen geprägt wird", fährt der Manager von Natixis IM fort. "Je näher sie dem Ruhestand kommen, desto eher sollten sie nach Strategien suchen, die die Volatilität dämpfen und sicherstellen, dass ihr Portfolio mit einer Mischung aus Aktien, Anleihen und anderen Anlageklassen gut diversifiziert ist." (jb)