Die zunehmende Regulierung lässt Finanzanlagen- und Versicherungsvermittlern immer weniger Zeit für den Kernjob. Dabei würden gerne knapp 66 Prozent der Berater mehr Zeit in die Kundenbetreuung investieren. Schon allein aus finanziellen Gründen, wie eine Online-Umfrage ergab, die die Swiss Life-Tochter Swiss Compare in Kooperation mit einem Branchenportal unter rund 250 Beratern machte.

Über 80 Prozent der befragten Vermittler schätzen den finanziellen Verlust ihres Betriebes durch den Zeitaufwand im Zuge der vergangenen Regulierungsmaßnahmen auf bis zu 30 Prozent, knapp jeder Fünfte verzeichnet sogar einen höheren Ausfall. Gleichzeitig seien die Anforderungen an die Vermittler immens: Diese sind im Vergleich zu 2007 größer geworden, sagen 97,3 Prozent der Studienteilnehmer. 

Vermittler fürchten Provisionsdeckel
Ferner sind viele skeptisch angesichts der Chancen der Vermittlerschaft. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer bewertet diese schlechter oder viel schlechter als noch vor zwölf Jahren. Etwa die Hälfte der Vermittler fürchtet, durch die geplante Einführung eines Provisionsdeckels oder der Bafin-Aufsicht zusätzliche finanzielle Einbußen zu erleiden. 87,5 Prozent prophezeien daher einen Rückgang der Vermittlerzahlen in den nächsten fünf Jahren.

"Durch die zunehmende Regulierung geraten Vermittler noch mehr unter Druck als sie es seit der letzten Regulierungswelle sowieso schon waren", erklärt Uwe Baumann, Direktor bei Swiss Compare. "Sie können ihrer Kerntätigkeit – der ganzheitlichen Kundenberatung – nicht mehr nachgehen und suchen verständlicherweise nach Alternativen: andere Geschäftsfelder, neue Produkte oder strategische Partnerschaften." (jb)