Bei deutschen Anlegern stehen nachhaltige Investments nicht mehr so hoch im Kurs. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Erhebung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). Das DIVA befragt seit dem Winter 2020/21 regelmäßig rund 2.000 Verbraucher zu ihrer Haltung gegenüber ESG-Anlagen. Demnach waren ökologisch und sozial ausgerichtete Investments im Sommer 2022 noch für 40,6 Prozent der Befragten wichtig, aktuell spielen sie nur noch für 37,5 Prozent eine bedeutende Rolle. Zudem sehen immer mehr Privatanleger (50,9%) im Thema ESG lediglich eine Modeerscheinung (Winter 2020/21: 46,8%), schreibt das DIVA in einer Mitteilung.

Aufschlussreich sind auch die Antworten auf die Frage, welches Kriterium bei der Geldanlage die höchste Priorität habe. Die Reihenfolge ist hier seit der ersten Umfrage zum sogenannten "Viereck der Geldanlage" mit den Polen Sicherheit, Rendite, Liquidität und Nachhaltigkeit nahezu unverändert: Aktuell ist für 44 Prozent der Teilnehmer die Sicherheit der Geldanlage besonders wichtig, für 30 Prozent ist es die Rendite, für 17 Prozent die Liquidität und für nur zehn Prozent die Nachhaltigkeit. 

Nicht weniger Rendite
"Die Abfrage der Anlagepräferenzen suggeriert zwar, dass möglicherweise Nachhaltigkeit zu Lasten der Sicherheit oder der Rendite gehen könnte, was so absolut nicht stimmt", kommentiert Professor Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. "Immerhin gehen 49,9 Prozent der Befragten davon aus, dass nachhaltige Anlagen langfristig sogar eine höhere Rendite abwerfen können. Umso bedauerlicher ist es, dass sich hier bisher so wenig tut", so Hauer. (jb)