Zwar bieten Banken auf Tagesgeld- und Terminkonten wieder attraktive Zinsen, doch fast jeden zweiten Sparer lässt das kalt: In einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Postbank gaben 45 Prozent der Befragten an, ihr Geld unabhängig von der Höhe der Zinsen oder gar nicht anzulegen. Besonders Bezieher geringerer Einkommen verzichten auf Zinserträge.

Aber auch, wenn sich die Zinsen nur im unteren einstelligen Prozentbereich bewegen, sollte man ihre Wirkung auf die Ersparnisse nicht unterschätzen, sagt Postbank-Experte Frank Kuczera: "Beim Zins machen Unterschiede nach dem Komma auf lange Sicht eine Menge aus."

Sparer sollten Angebote nutzen
Vor allem einkommensschwache Sparer verzichten laut Umfrage darauf, Zinserträge mit ihren Rücklagen zu erzielen: 43 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 2.500 Euro parken den größten Teil ihrer Ersparnisse auf dem Girokonto oder verwahren es in Form von Bargeld. Auf Befragte mit höherem Einkommen trifft dies hingegen nur in knapp 22 Prozent der Fälle zu, der Durchschnitt liegt bei 30 Prozent.

"Es ist fatal, dass Menschen mit geringerem Einkommen vor allem ertraglose Sparformen nutzen", so Kuczera. Gerade für sie sei es wichtig, Geld möglichst gewinnbringend anzulegen. Er sagt: "Zinsanlagen eignen sich dazu bestens, da sie gut planbar sind. Auch mit einer kurzzeitigen, flexiblen Anlage – wie einem Tagesgeldkonto – können Sparer Zinsen erwirtschaften." Der Experte weist zudem darauf hin, dass nicht nur die Zinsen zum steten Wachstum der Ersparnisse beitragen können, sondern auch staatliche Förderungen, etwa im Rahmen der Vermögenswirksamen Leistungen (VL). (jh)