Immer schön flexibel bleiben, öfter mal den Job wechseln und deswegen lieber eine Mietwohnung nehmen, die bei Umzug schnell wieder gekündigt ist? In der jungen Generation aus Deutschland gilt dieses Modell heute zwar als "weniger spießig" als das Leben in einer eigenen Immobilie. Gleichzeitig wird Wohnen zur Miete aber auch als "uncool" empfunden und mit "Enge" assoziiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Regionalportals "Meinestadt.de", über die das "Handelsblatt" berichtet.

Für die Analyse wurden im Januar 3.000 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 31 Jahren befragt. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer machten Fachkräfte mit Berufsausbildung aus, die andere Hälfte waren (angehende) Akademiker. Von denjenigen, die bisher noch zur Miete wohnen, planten 83 Prozent, später eine eigene Immobilie zu besitzen, schreibt das "Handelsblatt". 

Zwei Drittel sparen schon
Bei Akademikern sei dieser Wunsch etwas stärker ausgeprägt als bei Fachkräften mit Berufsausbildung. Auf dem Land wollten junge Leute eher in die eigenen vier Wände ziehen als in der Stadt. Unterm Strich wünschten sich aber knapp 70 Prozent ein Eigenheim, 29 Prozent eine Eigentumswohnung. Zwei Drittel der Befragten sparen der Studie zufolge auch bereits für die eigene Immobilie – 38 Prozent regelmäßig pro Monat, 29 Prozent legen bisher nur unregelmäßig Geld zur Seite.

Interessant sind auch die Ansprüche, die junge Leute an die Ausstattung ihrer künftigen Immobilie stellen: Ein Bad mit Fenster, eine Badewanne, ein Garten, eine Terrasse und im Falle einer Wohnung ein Balkon sollten schon da sein. 55 Prozent wünschen sich zudem einen Parkplatz oder eine Tiefgarage im Eigenheim. Etwas mehr als jeder Zehnte denke an eine Möglichkeit, ein E-Auto aufzuladen, berichtet das "Handelsblatt". 

Am besten "Öko"
Das Thema ökologisches Wohnen hat nach dem Bericht der Zeitung für die junge Generation insgesamt hohe Relevanz. Für 78 Prozent der Befragten sei die eigene Stromerzeugung durch Solarzellen auf dem Dach wichtig. Über zwei Drittel möchten künftig ökologische Baumaterialien berücksichtigen. 

Hohe Ansprüche wollen aber auch finanziert werden. Und in diesem Punkt sind die jungen Befragten offenbar nicht so zuversichtlich: Groß sei der Anteil derjenigen "die angesichts leer gefegter Immobilienmärkte, steigender Preise und einer immer größeren Unerreichbarkeit einer eigenen Immobilie verzweifeln". Wenn "selbst bei zwei Gehältern nichts mehr bezahlbar" ist, wie ein Umfrage-Teilnehmer dem "Handelsblatt" zufolge schreibt, werde "aus der Immobilienlust schnell sozialer Immobilienfrust". (am)