Immer weniger deutsche Anbieter geben der klassischen Lebensversicherung noch eine Perspektive. Nur noch zehn Prozent von 120 Entscheidern der Branche, die Pioneer Investments im Rahmen der 10. Handelsblatt Jahrestagung Assekuranz Anfang September befragte, halten sie weiterhin für ein wichtiges Produkt. Die aktuell im Fokus stehenden Indexpolicen wurden überraschenderweise ebenfalls von nur acht Prozent der Entscheider als zukünftig relevant angesehen.

Die Mehrheit (58 Prozent) erwartet einen Vormarsch der Fondspolicen, also Investmentfonds im Versicherungsmantel. "Um Versicherungsnehmern attraktive Produkte anzubieten, wird die Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Fondsgesellschaften weiter an Bedeutung gewinnen", kommentiert Nils Hemmer, Head of Wholesale and Third Party Distribution bei Pioneer Investments, in einer Pressemitteilung die Umfrage.

Grundproblem: Niedrige Zinsen
Fast drei Viertel der Experten (71 Prozent) gehen davon aus, dass aufgrund der niedrigen Zinsen klassische Garantien bei der Produktentwicklung zukünftig eine weit geringere Rolle spielen werden als bisher. Stattdessen erwarten die Befragten eine Zunahme bei flexiblen Garantien, die sich während der Laufzeit verändern (34 Prozent) beziehungsweise bei alternativen Garantien, die einen Kapitalerhalt anstreben (32 Prozent). "Diese können zum Beispiel durch eine innovative Risikobudgetkontrolle im Rahmen von Investmentfonds dargestellt werden", erläutert Hemmer, dessen Arbeitgeber einer der größten Lieferanten von Fonds für die Versicherungspolicen ist. (jb)