Algorithmen und Roboter sind die Zukunft der Geldanlage. Davon sind zumindest Banken und Vermögensverwalter überzeugt. "Keine Frage, immer mehr Beratung wird von Robos geleistet werden", sagt auch Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Z-Invest. "Sie spielen ihre Vorteile aus, wenn Kunden eine mehr oder weniger standardisierte Leistung in bestmöglicher Umsetzung erwarten." Das Stichwort Standardisierung deutet allerdings das Problem der Robo-Beratung an.

Robos müssen sich auf die Angaben der Kunden verlassen. Sind diese korrekt, kann ein nicht-menschlicher Vermögensprofi optimal arbeiten. Sind die Angaben nicht korrekt, laufen die Bemühungen des Robos dagegen ins Leere. "Er kann sich noch so sehr bemühen, wenn der Kunde seine finanziellen Verhältnisse oder seine Wünsche anders darstellt, als sie wirklich sind, kann der beste Robo nur underperformen", sagt Zimmer. Anders als Maschinen können Menschen Stimmungen und Zwischentöne erkennen. Das ist ein klarer Vorteil für Berater aus Fleisch und Blut.

Vermögensverwaltung von der Stange
Der Investmentprofi ist überzeugt: Solange nicht alle Menschen die gleichen standardisierten Bedürfnisse haben, wird es in der Vermögensverwaltung und Anlageberatung hybride Lösungen geben. Für Robos im Alleingang sieht er ein Problem: Auch wenn die Roboter lernen und sich weiterentwickeln, arbeiten sie oft doch mit denselben Werkzeugen und kommen deshalb auf lange Sicht auch zu denselben Ergebnissen. "Eine von Robos verantwortete Asset Allocation wäre wahrscheinlich austauschbar", sagt Zimmer. (fp)