Ein 30-jähriger Anlageberater mit Berufsausbildung darf in einer kleinen Bank mit einem Monatsgehalt von brutto rund 5.000 Euro rechnen. Ein 20 Jahre älterer Kollege mit Studienabschluss und Job bei einem großen Kreditinstitut trägt im Durchschnitt gut 2.000 Euro mehr nach Hause. Dieses Ergebnis liefert jedenfalls der Gehaltsrechner, den das Statistische Bundesamt (Destatis) auf seiner Website zur Verfügung stellt.

Der Destatis-Gehaltsvergleich basiert in seiner aktuellen Fassung auf den Aprildaten der Verdiensterhebung 2022. Ermittelt werden nicht nur Gehälter und Löhne, sondern auch arbeitsplatzspezifische Informationen, etwa das Alter der Beschäftigten oder die Unternehmensgröße. An der regelmäßigen Erhebung nehmen rund 58.000 zufällig ausgewählte Firmen teil. "Die Angaben zu den einzelnen Beschäftigten kommen aus der Lohnabrechnung der Betriebe, was eine hohe Datenqualität gewährleistet", erläutert das Bundesamt.

In der Bilderstrecke oben hat FONDS professionell ONLINE den durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst verschiedener Beraterprofile grafisch aufbereitet – einfach durchklicken!

Die Statistikbehörde betont, dass es sich bei den veröffentlichten Daten um Durchschnittswerte handelt, das individuelle Gehalt also deutlich davon abweichen kann. Das gleiche gilt für den "Gender Pay Gap": Destatis weist den Bruttomonatsverdienst für Frauen und Männer zwar getrennt aus, die Aussagekraft für einzelne Berufsprofile ist aber begrenzt. "Die ausgegebene Differenz entspricht dem allgemeinen, prozentualen Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern", so das Bundesamt. Eine individuelle Berechnung für einzelne Berufe oder Branchen erfolge nicht.

FONDS professionell ONLINE nahm über den Destatis-Gehaltsrechner einen Vergleich der Bruttomonatsverdienste von Anlageberatern vor. Variiert wurden das Alter (30, 40 und 50 Jahre), die Qualifikation (Berufsausbildung, Bachelor, Master, Promotion) und die Firmengröße (50-249 bzw. über 1.000 Beschäftigte). Die anderen Einstellungen blieben gleich: Die Daten beziehen sich auf Anlageberater in der Finanzdienstleistungsbranche mit Vollzeitjob im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, die seit fünf Jahren im Unternehmen arbeiten. (bm)