Nur zwei Prozent der Privatanleger wissen, was ein Umfeld steigender Zinsen für die Anleihen in ihrem Portfolio bedeutet. Zu diesem Ergebnis kommt der "Individual Investor Survey 2023", für den im Auftrag des Fondsanbieters Natixis Investment Managers im März weltweit insgesamt 8.550 Anleger befragt wurden.

Das mangelnde Wissen ist vielen Anlegern nicht bewusst: 59 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, dass sie die Rolle von Anleihen in den Portfolios und die Auswirkungen steigender Zinsen auf Anleihen verstehen, doch nur 171 von 8.550 Investoren kannten die richtige Antwort.

Auch an anderer Stelle offenbart sich eine gewisse Ahnungslosigkeit: Nur 63 Prozent der Befragten ist bewusst, dass Indexfonds Renditen bieten, die mit dem Markt vergleichbar sind. 66 Prozent gehen davon aus, dass Indexfonds ihnen helfen, Verluste zu minimieren, und 61 Prozent äußerten, Indexfonds seien weniger riskant als andere Anlagen.

Unrealistisch hohe Performance erwartet
Die Umfrage zeigt außerdem, dass die meisten Investoren mit einer unrealistisch hohen Performance ihrer Geldanlage rechnen: Für dieses Jahr erwarten sie im Schnitt eine Rendite von 8,6 Prozent über der Inflationsrate, langfristig gehen sie sogar von 13 Prozent per annum aus.

"Nach einem relativ ruhigen Jahrzehnt für Anleger sind die Vorzeichen nun ganz andere. Das scheint angesichts der anhaltend hohen Renditeerwartungen aber noch nicht im Bewusstsein vieler Privatanleger angekommen zu sein", kommentiert Patrick Sobotta, der den Vertrieb von Natixis IM in Deutschland, Österreich und Zentralosteuropa leitet, die Ergebnisse. (bm)