Die Sparkassen in Deutschland haben im vergangenen Jahr unter dem Strich Wertpapiere für 13,8 Milliarden Euro verkauft. Das sei der beste Nettoabsatz seit mehr als 15 Jahren, sagte Helmut Schleweis, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), auf der Bilanzpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe in Frankfurt.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wertpapiernettoabsatz um satte 27 Prozent gestiegen (siehe Grafik). Gleichzeitig hat der Gesamtumsatz (Brutto) mit Wertpapieren jedoch um zwölf Prozent nachgelassen – von 119,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 105,8 Milliarden Euro. "Das zeigt, dass die in Wertpapieren engagierten Kunden tendenziell ihre Engagements halten", so Schleweis. "Es zeigt aber auch, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Sparkassen und Dekabank, mehr Kunden zum Wertpapiersparen zu bewegen, schrittweise Wirkung zeigen. Wir sehen hier für die Zukunft noch große Chancen – für unsere Kunden und auch für uns."


Das Wertpapiersparen sei derzeit fast die einzige Möglichkeit für die breite Bevölkerung, noch angemessene Vermögenszuwächse zu erzielen, so der DSGV-Präsident. "Deshalb werden wir hier zusammen mit der Dekabank auch 2019 einen Schwerpunkt setzen." Dass sich angesichts der seit Jahren mageren Zinsen immer mehr Menschen für die Börse begeistern lassen, zeigen auch die jüngst veröffentlichten Zahlen des Deutschen Aktieninstituts: Demnach ist die Zahl der Aktien- und Aktienfondsbesitzer im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise gestiegen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Fondsabsatz bricht um fast ein Drittel ein
Auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE legte der DSGV Details zum Wertpapiergeschäft offen. Demnach trugen Investmentfonds 7,7 Milliarden Euro zum Nettoabsatz des vergangenen Jahres bei. Auf festverzinsliche Wertpapiere entfielen 3,7 Milliarden Euro, weitere 2,3 Milliarden Euro flossen in Aktien und Optionsscheine.

Damit ist der Fondsabsatz ist im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres um fast ein Drittel eingebrochen – er liegt aber immer noch deutlich höher als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Bei festverzinslichen Wertpapieren und Aktien hatten die Sparkassen 2017 noch kleine Nettoabflüsse verzeichnet, hier drehte der Trend also.

Dank der Deka brummt das Zertifikategeschäft
Sehr positiv entwickelte sich 2018 offensichtlich das Geschäft mit Retail-Zertifikaten, die der DSGV in seiner Statistik den festverzinslichen Wertpapieren zuschlägt. Wichtigster Lieferant der Sparkassen ist die Deka: Das einst auf Investmentfonds spezialisierte Haus, das im Privatkundengeschäft ausschließlich mit den Sparkassen zusammenarbeitet, ist mittlerweile der größte Anbieter von Anlagezertifikaten in Deutschland (FONDS professionell ONLINE berichtete). (bm)