Immer weniger Menschen in Deutschland haben Vertrauen in die gesetzliche Rente. Sie wissen, dass diese alleine nicht für die Sicherung des Lebensstandards im Alter ausreichen dürfte. Viele gehen daher davon aus, dass sie ihre Lebenshaltungskosten im Rentenalter aus ihren Ersparnissen bestreiten müssen.

Die Mehrheit der Befragten setzt ihre Hoffnung daher auf eine private Altersvorsorge. Allerdings bleiben vor allem Frauen passiv und besitzen weniger Verträge zur privaten Altersvorsorge – also eine Chance für Vermittler. Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Online-Befragung von 1.004 Menschen in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.  

Angst vor Altersarmut gestiegen
Konkret hat die Umfrage zutage gefördert, dass 79 Prozent der Befragten erkennen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. Vor fünf Jahren waren es acht Prozentpunkte weniger. Ebenfalls deutlich angestiegen ist die Zahl (73%) derer, die davon ausgehen, ihre Lebenshaltungskosten im Rentenalter aus ihren Ersparnissen bestreiten zu müssen. Vor fünf Jahren waren es nur 63 Prozent. Daher ist auch die Angst vor Altersarmut seit 2019 gestiegen, besonders unter Frauen: 46 Prozent der weiblichen Befragten befürchten, dass sie im Alter von Armut betroffen sind. Unter den Männern sind es 31 Prozent.

Vor dem Hintergrund meinen mehr als zwei Drittel der Befragten (68%), dass sie sich durch eine private Altersvorsorge vor finanziellen Engpässen im Alter schützen können. 2019 meinten dies mit 54 Prozent deutlich weniger. Allerdings meinen nur durchschnittlich 44 Prozent, dass sie gut für ihr Alter vorgesorgt haben (2019: 68%). Auch hier äußern sich deutlich mehr Frauen pessimistisch als Männer – 49 Prozent versus 37 Prozent. 

Zwei Drittel haben einen Vorsorgevertrag
Vor dem Hintergrund sehen zwar sechs von zehn Befragten die Notwendigkeit, sich mit dem Thema private Altersvorsorge zu beschäftigen. Allerdings hat dies nur gut die Hälfte (54%) auch tatsächlich getan. 15 Prozent hingegen kaum oder gar nicht. Dennoch, laut Union Investment haben jeweils 69 Prozent der befragten Männer und Frauen bereits mindestens einen Vertrag abgeschlossen.

Nichtsdestotrotz gibt fast jeder Dritte (30%) an, keine private Altersvorsorge zu besitzen. Die meisten sehen schlicht keine Notwendigkeit dafür (29%) oder sagen, sie hätten zu wenig Geld dafür (21%). 17 Prozent möchten sich erst später damit beschäftigen, für zehn Prozent ist das Thema zu kompliziert und zeitaufwendig. (jb)