Größenordnungen. Der AAA hat eine Leistungsbilanz veröffentlicht. Stand Ende 2015 hat der Verein rund 4.850 Mitglieder, die mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro in geschlossene Fonds investiert sind. Auf knapp 60 Seiten stellt er vor, in welcher Form und in welchen Fonds er bisher aktiv wurde. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 pflegt der Verein eine Datenbank mit Informationen zu inzwischen rund 3.200 Fonds. Für knapp 1.000 Fonds ist er bereits aktiv geworden. In über 15.000 Einzelfällen, so der AAA, sei durch seinen Einsatz eine Entschädigungssumme von zusammengenommen fast 2,5 Milliarden Euro durchzusetzen möglich geworden. So habe er etwa erreicht, dass den rund 55.000 Anlegern der Fonds der Bankgesellschaft Berlin außergerichtliche Abfindungsangebote in Höhe von circa 1,8 Milliarden Euro unterbreitet wurden.

Mietgliederanteile. Kriterium für die Aufnahme in die Liste der Fonds, für die der AAA bereits tätig wurde, war offenbar die Vereinsmitgliedschaft wenigstens eines Anlegers des Fonds, woraufhin der AAA dann eine Prüfung von Beschlussvorlagen vorgenommen hat. In einigen Fonds sind mehr als 5 Prozent der Anleger AAA-Mitglied. Im Fall des Dr. Görlich-Fonds Ziel 14 sind sogar zwei Drittel der Anleger Mitglied, beim Ziel 12 oder zum Beispiel beim Bavaria Ertragsfonds 2 sind es rund 20 Prozent. Auch bei einigen wenigen jüngeren Fonds, zum Beispiel beim Wölbern Holland 52 oder dem Elbfonds Direktinvest Polen 5 sind rund 10 Prozent der Gesellschafter Mitglied im AAA.

Beiratsmandate und Infoveranstaltungen. Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Thomas Lippert, hat in 32 Fonds ein Beiratsmandat. Anleger wurden durch den Verein auf Gesellschafterversammlungen von 246 Fonds vertreten, wovon allein 130 Görlich-Fonds waren und 21 IBV/LBB-Fonds. Zu 182 Fonds veranstaltete der AAA Informationsveranstaltungen, etwa die Hälfte davon entfällt zu etwa gleichen Teilen auf Fonds der Deutschen Immobilien Investierungs GmbH, der IBV und Wölbern. Ein gutes Viertel aller Infoveranstaltungen war zu Medienfonds. Bei Schiffen gab es lediglich zu drei HCI-Dachfonds Infoveranstaltungen.

Prospektanalysen. Für 151 Fonds hat der AAA eine Prospektprüfung vorgenommen. Bei der Analyse geht es dem Verein darum, festzustellen, ob die negative Entwicklung eines Fonds, den normalen, ihm innewohnenden Risken geschuldet ist, oder ob unvollständige oder unwahre Angaben im Prospekt bereits für den Zeitpunkt seiner Herausgabe dingfest gemacht werden können. Allein 23 Fonds der IBV wurden einer Prospektanalyse unterzogen, 39 Medienfonds und 27 Fonds, die in gebrauchte Lebensversicherungen investierten, der Rest ist unterschiedlich verteilt, lediglich ein Flugzeugfonds-Prospekt wurde bisher analysiert.

Gerichtsverfahren. In einer Spalte "Bemerkungen" listet der AAA 108 Fonds auf, für die juristische Verfahren liefen oder laufen, teils gerichtlich teils außergerichtlich. Für gut die Hälfte davon wurde ein "Vergleich nach Klage" erzielt, 23 davon entfallen auf IBV/LBB-Fonds, der Rest vor allem auf Medienfonds. Bei knapp einem Drittel der 108 Fonds laufen derzeit noch gerichtliche Verhandlungen, zwei GbR-Fonds von Dr. Görlich inzwischen vor dem BGH. Bei 6 Fonds gab es außergerichtliche Vergleiche.

Wer alles nicht gelistet ist – und wer nicht. Fonds der folgenden Anbieter, die aktuell einen geschlossenen Fonds am Markt haben oder bereits einen nach KAGB auf den Markt gebracht haben, sind im Fokus des AAA: Aquila, BVT, Dr. Peters, Hannover Leasing, LHI, Paribus, Real IS, Wealthcap. Die folgenden nicht: Bouwfonds, Buss, Deutsche Finance, DI-Invest, Fairvesta, Habona, Hahn, Hamburg Trust, HEH, HEP Capital, HTB, ILG, Immac, INP, Jamestown, Marble House, MIG, Neitzel, Ökorenta, One Group, Patrizia, PCE, Project, Reconcept, Steiner, Publity und ZBI. Wer mal einen Medienfonds oder einen Lebensversicherungsfonds emittiert hat, der ist auf jeden Fall dabei. Einige vielleicht deswegen nicht weil, weil sie zu klein oder zu jung sind, andere, weil kein Anleger die Notwendigkeit sah, mit dem AAA in Kontakt zu treten.

fondstelegramm-Meinung. Der AAA hat bei den abgeschlossenen Verfahren sowohl auf gerichtlichem als auch auf außergerichtlichem Wege überwiegend Vergleiche erzielt, lediglich bei den Cinerentafonds heißt es: "Unterschiedliche Ergebnisse nach gerichtlichen Auseinandersetzungen". Mit welchem Erfolg die Vergleich für die Anleger verbunden war, lässt sich der Leistungsbilanz jedoch nicht entnehmen. Für das Jahr 2015 resümiert der AAA: "Unter Begleitung des Aktionsbundes Aktiver Anlegerschutz e.V. kann für mehr als 100 Anleger in den MPC Deutsche Leben Fonds ein Vergleich verhandelt werden, dessen Annahmequote bei über 95 % liegt." Das besagt allenfalls indirekt etwas über den tatsächlichen Erfolg der Vergleichsverhandlungen aus. Zunächst besagt das lediglich, dass nur 5 Prozent der rund 100 Anleger sich ernsthaft mehr versprochen und den Vergleich abgelehnt haben. Anschaulicher werden die Erfolge, wenn der AAA – wie zum Beispiel bei einigen Aquila-Fonds – über ausreichend Mandate verfügt, Gesellschafterversammlungen einzuberufen oder wie bei einigen Fonds von Elbfonds geschehen, durch die Bündelung von Stimmen den Austausch der Geschäftsführung zu bewirken.

Bei allen Erfolgen des AAA im Dienste der Anleger ist jedoch zu berücksichtigen, dass er selbst keine juristische Beratung oder anwaltliche Begleitung leistet. Und wenn es dazu aber kommt, dann wird immer nur die Kanzlei Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin empfohlen, was den Verein zu einem Mandantenzuführungsverein macht.