Angebot. Der neue Containerfonds von Buss Capital investiert indirekt in verschiedene Containertypen. Die Mindestbeteiligung beträgt 10.000 Euro. Es wird kein Agio erhoben. Die geplante Laufzeit endet am 31. Dezember 2021.

Struktur. Buss Capital hat erstmals einen KAGB-konformen alternativen Investmentfonds (AIF) aufgelegt. Mit dem Management ist die konzerneigene Kapitalverwaltungsgesellschaft, die Buss Investment GmbH, beauftragt. Die Fondsgesellschaft soll risikogemischt in verschiedene Zielgesellschaften und in verschiedene Containertypen investieren. Die Beteiligungen werden bevorzugt in Gesellschaften des Anbieters erfolgen, die von der Buss Global Holding in Singapur gemanagt werden. Da noch keine Investitionen feststehen, handelt es sich um ein Blindpool.

Anbieter. Buss Capital legt seit dem Jahr 2003 geschlossene Fonds und seit 2012 auch Direktinvestments auf. Zwei Drittel der platzierten Fonds investierten in das Leasinggeschäft mit Containern, dem Unternehmensschwerpunkt von Buss Capital. Die Containerfonds weisen eine gute Performance vor. Die durchschnittliche Rendite der aufgelösten beziehungsweise in Liquidation befindlichen 15 Container- und zwei Kreuzfahrtfonds beträgt laut „Kurzleistungsbilanz 2014“ jährlich 6,6 Prozent. Fünf weitere Containerfonds im Bestand laufen planmäßig. Bei den Direktinvestments setzt der Anbieter seit geraumer Zeit auf Tank- und Offshorecontainer.

Investments. Der Fonds darf gemäß Anlagebedingungen in neue und gebrauchte Standard-, Kühl-, Tank-, Offshore- und Spezialcontainer investieren. Die Anschaffung von sonstigem Transport- und Logistikequipment und von Aktien beispielsweise der börsennotierten Containerleasinggesellschaften ist zwar möglich, aber nicht vorgesehen. Der Erwerb von Kühlcontainern ist jedenfalls vorläufig nicht geplant. Wie das Portfolio am Ende der Investitionsphase aussehen soll, geht aus dem Prospekt nicht hervor. Auf Nachfrage erklärt Buss Capital, dass voraussichtlich jeweils ein Drittel des Kapitals in Standardcontainer, Tankcontainer sowie in Offshore- und Spezialcontainer investiert sein wird. Etwa die Hälfte der Standardcontainer könnte gebraucht, die andere neu sein Der Fonds soll mindestens drei unterschiedliche Beteiligungen eingehen. Im Prospekt ist die erste potenzielle Zielgesellschaft kurz vorgestellt. Es handelt sich um die Tank Container Management L.P., die von Buss in Singapur gegründet wurde und gemanagt wird. Eine Anschaffung von Tankcontainern hat bislang aber noch nicht stattgefunden. Die ersten Investitionen sind laut Buss im August geplant. Das Investitionsvolumen dieser Gesellschaft könnte 30 bis 60 Millionen Dollar betragen.

Markt. Trotz der zahlreichen Krisen in den vergangenen Jahren ist der weltweite Containerumschlag in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Er legte weltweit von 551,3 Millionen TEU im Jahr 2010 auf 677,9 Millionen TEU im vergangenen Jahr zu. Mit diesem Wachstum ist in den vergangenen Jahren auch die Containerflotte größer geworden. 2013 ist die weltweite Flotte bestehend aus Kühl- und Standardcontainern um 6,2 Prozent auf rund 36,6 Millionen TEU gewachsen. 33,5 Millionen TEU entfielen auf Standardboxen für trockene Ladung. 2014 wurden deutlich mehr Container neu gebaut als in den Jahren 2012 und 2013. Davon besaßen Leasinggesellschaften etwa 16 Millionen TEU (plus 16 Prozent gegenüber Ende 2012). Die Containerpreise sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gefallen. Ein neuer Standardcontainer kostet derzeit im Durchschnitt nur noch 1.700 US-Dollar. Noch vor wenigen Jahren lag der Preis bei bis zu 2.900 Dollar. Wegen des Preisrückgangs, des starken Wettbewerbs unter den Leasinggesellschaften und wegen des günstigen Finanzierungsumfelds sind die Mieten für Container in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls sehr stark gefallen. Deshalb liegen die Nettomieterlöse bei unter acht Prozent, und nicht immer sind die Mieten auskömmlich. Tank-, Offshore- und Tankcontainer bieten laut Buss dagegen 11 bis 12 Prozent. Der Initiator bekennt aber im Prospekt, dass diese Teilmärkte im Vergleich zu Standardcontainern sehr speziell und weniger transparent sind. Die Daten in den verschlossenen Märkten seien heterogen und teilweise wenig repräsentativ. Sicher ist aber, dass diese Teilmärkte viel kleiner sind. Das Kühlcontainer-Segment schätzt Buss derzeit vergleichsweise negativ ein; der Initiator erwartet, dass dieser Markt noch länger unter Druck stehen wird als das Standardcontainer-Segment.

Finanzierung. Die Fondsgesellschaft soll mindestens 15 und maximal 50 Millionen Euro Eigenkapital einwerben. Davon sollen 87,61 Prozent in die Beteiligungen investiert werden. Unter Berücksichtigung der Liquiditätsreserve betragen die Fondsanlaufkosten 11,52 Prozent des Kommanditkapitals. Der deutsche Fonds nimmt kein Fremdkapital auf. Die Zielgesellschaften werden ihre Investitionen teilweise mit Krediten finanzieren. Bei den Tankcontainern rechnet Buss mit einer durchschnittlichen Fremdkapitalquote von 50 bis 55 Prozent. Standardcontainer werden wahrscheinlich höher fremdfinanziert, während der Leverage bei Offshore- und Spezialcontainern geringer sein soll. Auf Ebene der deutschen Fondsgesellschaft darf der Fremdwährungsanteil maximal 30 Prozent betragen. Währungsabsicherungen gegenüber dem Euro sind theoretisch möglich, sind aber kostspielig und werden deshalb nur im Einzelfall in Betracht gezogen.

Verlaufsprognose. Die Prognoserechnung endet im Jahr 2021. Mit Zustimmung der Anleger kann die Laufzeit um bis zu drei Jahre verlängert werden. Laut Prognose sollen dem Fonds aus seinen Beteiligungen ab dem Jahr 2016 jährlich rund 5,4 steigend auf zirka acht Prozent des Investitionsvolumens zufließen. Das ist realistisch, wenn die Tank-, Offshore- und Spezialcontainer erfolgreich vermietet werden. Dagegen liegen die zu erwartenden Erträge von den Standardcontainern deutlich darunter. In seiner Kalkulation hat der Initiator den Verkauf der Fondsbeteiligungen zum Ende des Jahres 2021 unterstellt. Buss nimmt an, für die Beteiligungen einen Verkaufspreis von 114,2 Prozent der Investitionskosten zu erzielen (nach Steuern im Ausland). Angesichts der vergleichweise wenig transparenten Märkte für die Tank-, Offshore- und Spezialcontainer ist diese Annahme nur schwer zu plausibilisieren. Auf Nachfrage beruft sich Buss auf Erfahrungswerte aus beobachteten und eigenen Transaktionen.

Laufende Kosten. Die KVG erhält eine jährliche Vergütung von 1,05 Prozent des durchschnittlichen Nettoinventarwerts. Die Komplementärin und die Verwahrstelle, die Caceis Bank Deutschland, erhalten 0,05 beziehungsweise 0,11 Prozent.

Ergebnisprognose. Der Initiator plant jährliche Auszahlungen an die Anleger ab dem Jahr 2016. Die prognostizierten Auszahlungen beginnen bei 3,05 Prozent und steigen auf 5,5 Prozent in den Jahren 2020 und 2021. Die Schlussauszahlung nach dem Verkauf der Beteiligungen soll laut Kalkulation 99,6 Prozent betragen. Somit beträgt die prognostizierte Gesamtauszahlung 128,5 Prozent. Der Überschuss über die gesamte Laufzeit beträgt 29,1 Prozent beziehungsweise bei einer Beteiligungsdauer von 6,25 Jahren (30. September 2015 bis 31. Dezember 2021) rund 4,7 Prozent pro Jahr (alle Angaben vor Steuern in Deutschland).

Ergebnisbeteiligung. Bei und An- und Verkauf der Beteiligungen erhält die KVG jeweils eine einmalige Vergütung von 1,5 Prozent des Erwerbs- beziehungsweise Verkaufspreises. Auf Ebene der Zielinvestments werden Gewinnbeteiligungen des Managements anfallen, die laut Buss zwischen der deutschen KVG und der Buss Global Holding in Singapur verhandelt werden. Der Anbieter rechnet mit einer Fee in einer Spannweite von fünf bis 7,5 Prozent, mit einer Steigerung, wenn bestimmte vereinbarte Zielergebnisse gewisse noch zu verhandelnde Ergebnisse erreicht werden.

fondstelegramm-Meinung. Im Vergleich zu den beiden Vorgängerfonds Buss Global Container Fonds 12 und 13, die über eine komplexe Anleihestruktur investiert haben , ist das neue Buss-Angebot erfrischend einfach strukturiert. Die Ergebnisse der bisherigen Exits überzeugen – zuletzt verkaufte Buss Ende 2014/Anfang 2015 im schwieriger gewordenen Marktumfeld erfolgreich die Container von sechs Fonds. Da das Geschäft mit Standardcontainern eng geworden ist, baut der Initiator folgerichtig auf Alternativen. Die Spezialmärkte mit Tank-, Offshore- und Bergbaucontainern laufen allerdings anders, weil sie undurchsichtiger und etwas komplexer sind. Mit Tank- und Offshorecontainern hat Buss schon Erfahrung gesammelt.

Es darf davon ausgegangen werden, dass der Anbieter mit seiner Niederlassung und seinem Team in Singapur auch diesen Fonds ordentlich managen wird.