Angebot. Anlegern wird angeboten, der CEPP Windenergie GmbH & Co. KG ein Darlehen zu gewähren. Die Gelder sollen in Windenergie- und Solaranlagen investiert werden. Insgesamt sollen 5,5 Millionen Euro platziert werden. Eine Zeichnung ist ab 1.000 Euro möglich. Ein Agio wird nicht erhoben. Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Die Darlehenslaufzeit endet bereits am 31. Dezember 2018.

Historie. Der Darlehensnehmer, die 2012 gegründete CEPP Windenergie GmbH & Co. KG, ist eine 100-prozentige Tochter der CEPP Capital AG, die wiederum eine 100-prozentige Tochter der Corporate Energies Gr. GmbH & Co. KG ist. Vorstand der CEPP Capital AG ist Daniel Bussin. Unter anderen ist Michael Klein im Aufsichtsrat.
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2013 war die Corperate Energies an sechs Unternehmen zu 100 Prozent an der Berlin Wind GmbH und der Alpha New Technology Services GmbH zu 40 Prozent beteiligt. Berlin Wind bietet Dienstleistungen zur Optimierung von Windkraftanlagen an. Alpha New Technology Services will Windkraftanlagen in Aserbaidschan errichten.
Zu den 100-prozentigen Töchtern gehört die Energy Competence Centre GmbH. Sie kümmert sich um die Entwicklung und Betriebsführung von Windenergieanlagen in mehreren Ländern. Laut Anbieter hat sie Tochtergesellschaften in Rumänien und Bulgarien. Bislang hat sie Windenergieanlagen mit insgesamt 25 MW errichtet. Die Green Energy World GmbH kümmert sich um den Ankauf und die Vermittlung von Projekten.
Michael Klein ist eine Schlüsselperson, womit sich ein entsprechendes Risiko ergibt. Der gelernte Betriebswirt war vor seiner Tätigkeit bei CEPP und Corporate Energies neun Jahre lang Geschäftsführer eines Bauträgers für Einfamilienhäuser, davor war er zwei Jahre lang Geschäftsführer eines Projektentwicklers für Windenergieanlagen. Michael Klein ist aktuell auch Geschäftsführer einer Immobilienvermittlungsgesellschaft. Daniel Bussin hat Betriebswirtschaft studiert und war vor seiner Beschäftigung bei CEPP im Bereich CO2-Zertifikate für erneuerbare Energieprojekte im Ausland tätig.
Abgesehen davon, dass Energy Competence Center zwei Photovoltaikanlagen mit insgesamt drei MW betreibt, besitzt der Aktionär der CEPP noch keine Erfahrungen mit Solaranlagen.
CEPP hat bislang drei Direktbeteiligungsangebote im Bereich Erneuerbarer Energien emittiert, mit einem Eigenkapitalvolumen von insgesamt fünf Millionen Euro. Damit wurden fünf Windenergieanlagen an Repowering-Standorten mitfinanziert, die laut Anbieter inzwischen alle in Betrieb genommen wurden. Insgesamt erbringen die Anlagen eine Nennleistung von 12,1 MW. Die erste Beteiligung ist aus 2013, deren Anleger haben 2014 plangemäße 7,5 Prozent ausbezahlt bekommen. Für die beiden anderen Beteiligungen waren noch keine Auszahlungen geplant.

Darlehen. Es handelt sich um qualifizierte Nachrangdarlehen. Die Darlehen sind nicht mit Sicherheiten unterlegt.
Es sollen jährlich vier Prozent Zinsen ausgezahlt werden. Eine erste Auszahlung ist für Ende März 2017 vorgesehen. Ende 2018 sollen die Darlehensbeträge zurückgezahlt werden. Die Zins- und Tilgungsleistungen sollen aus Veräußerungserlösen der Projekte und aus Vergütungen für die Strukturierung von Kapitalanlagen stammen und sind nicht direkt von den Projekten abhängig, die mit den Anleger-Darlehen zwischenfinanziert werden.

Verwendung der Darlehen. Die Darlehen dienen der Zwischenfinanzierung neuer Projekte, deren Eigenkapital letztendlich aus Direktbeteiligungen stammen soll. Bei den Projekten handelt es sich um Solar- und Windenergieanlagen in Deutschland, für die eine Baugenehmigung vorliegt oder die bereits in Betrieb sind. Weitere Einschränkungen gibt es nicht. Drei Projekte sind derzeit in der Prüfung, angebunden ist noch keines.

Finanzierung. Alle Wind- und Solaranlagen sollen langfristig über Bankdarlehen fremdfinanziert werden. Die Fremdkapitalquote lag bei den bisherigen Projekten zwischen 70 und 80 Prozent, so der Anbieter. Das Eigenkapital soll aus Direktbeteiligungen stammen.
Bezogen auf die Anleger-Darlehen, sollen 90 Prozent des Darlehensvolumens für den Erwerb der Erneuerbaren Energieprojekte verwendet werden. 0,9 Prozent bilden eine Liquiditätsreserve. 9,1 Prozent werden für die Begleichung von Nebenkosten des Emittenten und weiterer Gesellschaften der CEPP Gruppe verwendet.

Rückfluss. Anleger, die Ende 2015 beitreten, sollen insgesamt 109 Prozent ihres Eigenkapitals nach Steuern zurückerhalten. Das entspricht einer IRR-Rendite von nur 2,9 Prozent jährlich, nach Steuern.

Eignung für Stiftungen. Das Produkt ist wegen seiner Kurzläufigkeit und seines relativ hohen Risikos nicht für Stiftungen geeignet.

fondstelegramm-Meinung. Für die Beurteilung einer Kapitalanlage in Form eines Darlehens ist die Bonität des Darlehensnehmers entscheidend und seine Fähigkeit, die zukünftigen Projekte Gewinn bringend umzusetzen. Die Jahresabschlüsse für den Darlehensnehmer und seiner 100-prozentigen Muttergesellschaft waren gut – ein millionenschwerer Player steht aber hier nicht im Hintergrund. Verbunden mit dem Geschäft der Windenergie ist der Anbieter über den alleinigen Aktionär seiner Muttergesellschaft. Hier verzweigen sich diverse Töchter, von denen in den vergangenen zwei Jahren einige erfolgreich, andere weniger erfolgreich waren. Hinsichtlich Solaranlagen gibt es nur sehr wenige praktische Erfahrungen in der Gruppe. Die bisherigen drei Kapitalanlagen des Anbieters wurden alle platziert, die Windenergieanlagen sind in Betrieb, aber die Laufzeiten sind noch zu kurz, um relevante Erfolgsaussagen zu treffen. Die Anlegerdarlehen stellen quasi eine unbesicherte Zwischenfinanzierung für neue Projekte dar, die noch nicht feststehen. Im Verhältnis zu den Risiken fällt die maximal erreichbare Rendite eher niedrig aus.

Chancen und Risiken sind nicht ausgeglichen.