Anleger kaufen ab 8.000 Euro LED-Produkte von der Deutschen Lichtmiete und vermieten sie an diese zurück, die wiederum vermietet sie an Untermieter. Das generiert Einkünfte aus Kapitalvermögen. Laufzeit fünf Jahre. Chancen- und Risikenanalyse im Login-Bereich Angebot. Anlegern wird angeboten, von der Deutschen Lichtmiete GmbH LED-Produkte zu kaufen, die an den Verkäufer vermietet, von diesem untervermietet und nach fünf Jahren zurückgekauft werden sollen. Der Mindestkaufpreis beträgt 8.000 Euro. Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Gemäß Einschätzung eines Wirtschaftsprüfers sind die Anleger nicht umsatzsteuerpflichtig. Die Leuchtmittel können theoretisch jederzeit wieder verkauft werden, wenn ein Käufer in den bestehenden Vertrag eintritt.

Historie. Die Deutsche Lichtmiete GmbH erfüllt eine Holding-Funktion für fünf 100-prozentige Töchter. 58 Prozent der Deutschen Lichtmiete GmbH hält Alexander Hahn, 32 Prozent die aus diversen natürlichen Personen bestehende Deutsche Lichtmiete 2. Beteiligungsgesellschaft mbH (Stammkapital 46.000 Euro), jeweils fünf Prozent Nadine van Freeden-Hahn und Christian Effenberger. Alexander Hahn ist Geschäftsführer aller Deutsche Lichtmiete-Gesellschaften, mit ihm besteht ein erhebliches Schlüsselpersonenrisiko. Die im Jahr 2009 gegründete Deutsche Lichtmiete verfügt über ein Stammkapital von 120.000 Euro. Ihr letzter im Unternehmensregister aufgeführter Jahresabschluss ist aus 2011. Damals lagen ihre Bilanzsumme bei rund 122.000 Euro und ihr Jahresfehlbetrag bei rund 24.000 Euro. 2013 erreichte die Bilanzsumme rund 659.000 Euro, die Eigenkapitalquote sank von 20,7 Prozent in 2012 auf 15,3 Prozent in 2013. Der Umsatz stieg von rund 255.000 Euro in 2013 auf rund 1,2 Millionen Euro in 2014. Creditreform hat die Deutsche Lichtmiete GmbH am 16. April 2015 mit 226 „gute Bonität“ beurteilt (100: ausgezeichnete Bonität bis 600: harte Negativmerkmale). Grundlage war der Jahresabschluss 2013. 2015 arbeiteten neun Personen bei der Deutsche Lichtmiete GmbH. Die Deutsche Lichtmiete Handelsgesellschaft mbH hat ein Stammkapital von 500.000 Euro. Ihre Bilanzsumme erreichte 2011 rund 25.000 Euro, ihr Jahresfehlbetrag lag bei 850 Euro.
Die Deutsche Lichtmiete hat bislang neun Millionen Euro Eigenkapital über Direktinvestments platziert. fondstelegramm liegen zwei Bescheinigungen der Frisia-Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft für 2012 bis 2014 vor, nach der die Auszahlungen der Deutschen Lichtmiete Handelsgesellschaft vollständig und fristgerecht gemäß der Kauf-, Miet- und Rückkaufverträge an die Investoren geleistet wurden. Vorher gab es keine Direktinvestments, so der Anbieter. Der Zeitraum bis zum Rückkauf der LED-Produkte ist bei noch bei keinem Direktinvestment erreicht worden. Die von der BaFin gestatteten Genussrechte 2009/2010 wurden nicht vertrieben. Auch für die BaFin-gestatteten Fonds 1 und 2 wurde kein Eigenkapital platziert, so der Anbieter. Das Emissionshaus Taurus, das der Anbieter für die Herausgabe der Fondsprospekte gegründet hatte, wurde inzwischen liquidiert.
Die THD Treuhanddepot GmbH übernimmt die Mittelverwendungskontrolle.

LED-Produkte. LEDs der Deutschen Lichtmiete halten in der Regel mindestens 80.000 Stunden, das entspricht rund neun Jahren bei ununterbrochener Beleuchtung. Sie verbrauchen nur wenig Energie. Ihr Licht ist angenehm hell.
Da die Deutsche Lichtmiete die Leuchtmittel ausschließlich vermietet, legt sie besonderen Wert auf langlebige Produkte. Deshalb stellt sie ihre Produkte selbst her und verwendet dabei LEDs des japanischen Unternehmens Nichia Corporation, dem weltweit größten Hersteller von LEDs. Weniger als 0,1 Prozent der Produkte sind schadhaft. Die Deutsche Lichtmiete übernimmt für ihre Produkte für die gesamte Mietzeit die Gewährleistung. Die LED-Produkte des Anbieters können repariert und recycelt werden. Produktbeispiele sind LED Hallendeckenstrahler und LED Röhren. Sie werden nur mit 60 Prozent bestromt – ihre Lichtausbeute liegt bei 130 bis 150 Lumen pro Watt.

Kaufen, Mieten, Verkaufen aus Investorensicht. Die Anleger schließen mit der Deutschen Lichtmiete Handelsgesellschaft einen Kauf-, Miet- und Rückkaufvertrag ab. Sie erwerben Lichtmiete-LED-Produkte, werden ihr rechtlicher Eigentümer und vermieten diese für fünf Jahre an die Deutsche Lichtmiete für einen im Vertrag fixierten Mietbetrag.
Die Deutsche Lichtmiete wird wirtschaftlicher Eigentümer. Sie vermietet die LED-Produkte weiter. Sie prüft vorerst die Bonität der Endmieter. Mit jedem Endmieter schließt die Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft einen Mietvertrag über fünf Jahre ab. In seiner Kalkulation geht der Anbieter von fünf Prozent Mietausfall aus, derzeit liegt der Mietausfall bei 0,1 Prozent. Einen direkten Durchgriff von den Kapitalanlegern auf die Endkunden gibt es nicht. Die Unter-Mietverträge sind abgetreten an die Kapitalanleger, für den Fall, dass die Deutsche Lichtmiete in die Insolvenz gehen würde.
Nach Mietvertragsende verkauft der Kapitalanleger die LED-Produkte wieder zurück an die Deutsche Lichtmiete für einen von Beginn an festgesetzten Preis. Bei der Berechnung des Rückkaufpreises wird ein linearer Wertverlust angenommen. Generell werden alle Anleger gleich gestellt, unabhängig vom Mietvertrag und von der Bonität des Endmieters.
Die Einnahmen der Deutschen Lichtmiete resultieren primär aus der Energieeinsparung der Endmieter. Ein Teil der eingesparten Energiekosten wird zur Begleichung der Miete verwendet. In der Miete sind auch Beratungs- und Montageleistungen enthalten. Wie hoch die Miete letztendlich ist, ist von Kunde zu Kunde verschieden. Hier differieren die auszuleuchtende Fläche, die Intensität der Ausleuchtung, die Anzahl der Betriebsstunden pro Tag, der Ersatz welcher alten Leuchtmittel und der durch das Unternehmen zu zahlende Strompreis. Deshalb gibt es auch kein einheitliches Rechenschema.
Die Deutsche Lichtmiete verdient zu dem Zeitpunkt am meisten, wenn die fünf Jahre Mietdauer um sind, die Investoren die LED-Produkte an die Deutsche Lichtmiete zurück verkauft haben und die Endmieter die Lichtmiete-LED-Produkte weiterhin nutzen. Die Investitionen sind getätigt, die Endmieter schließen Mietfolgeverträge ab und zahlen weiterhin, wenngleich gegebenenfalls eine geringere, Miete.
Anleger können auf Wunsch mit der THD Treuhanddepot GmbH einen Mieteinnahmepoolvertrag abschließen. Der Haftungspool tritt erst dann in Kraft und es entstehen hieraus erst Kosten, wenn die Deutsche Lichtmiete insolvent werden würde. Sinn und Zweck des Pools ist, dass alle Mieteinnahmen vom Treuhänder eingezogen und alle Investoren hieraus gleichmäßig bedient werden.

Finanzierung. Es wird kein Fremdkapital aufgenommen, so die Deutsche Lichtmiete. Von den bislang rund 9 Millionen Euro platziertem Eigenkapital wurden nur 77 Prozent für den Kauf der LED-Produkte verwendet.

Rückfluss. Reinvestitionen sind nicht vorgesehen. In einem Beispiel bekommt ein Anleger nach fünf Jahren Laufzeit rund 117 Prozent seines Eigenkapitals nach Steuern zurück.

fondstelegramm-Meinung. Die Deutsche Lichtmiete ist ein innovatives, kleines Unternehmen mit einer guten Marktidee. Auch die Produkte, um die es sich dreht sind ökologisch, technisch und finanziell äußerst sinnvoll. Nur befindet sich das aufstrebende Unternehmen in der zwiespältigen Situation, einerseits Transparenz in all ihren Vorgehensweisen und Mittelverwendungen an den Tag zu legen, um ihre Investoren zu befriedigen, andererseits aber nicht die Konkurrenz zum Nachahmen einzuladen. Für einen Anleger ist es schwierig und für den Investor, der gern selbst nachrechnet ist es unmöglich, rein rechnerisch zu einer Investitionsentscheidung zu gelangen. Solange LED-Produkte so teuer bleiben, dass es für mittlere und große Unternehmen eine große Investition darstellt, rückschrittliche Beleuchtungssysteme auszutauschen, wird sich die Vermietung weiterhin anbieten. Hingegen sind so manche technische Geräte, die einst nahezu unbezahlbar waren, heute beinahe für jedermann erschwinglich. Das kann das auch für LED-Produkte irgendwann eintreten und dann rechnet sich vielleicht der Kauf mehr als das Mieten. Allerdings sind die Mietverträge mit fünf Jahren auch nicht für die Ewigkeit gemacht.

Zeitgemäß, charmant, rechnerisch bleibt es jedoch für den Anleger ein wenig undurchsichtig. Für Spielgeld aus gut bestückten Depots.