Angebot. Die Deutsche Lichtmiete AG begibt eine Anleihe in Höhe von 30 Millionen Euro. Damit will die Lichtmiete-Gruppe neue LED Industrieprodukte herstellen und vermieten. Der Nennbetrag jeder Schuldverschreibung beträgt 1.000 Euro, drei davon müssen mindestens erworben werden. Der Anbieter plant, die Anleihe in den Freiverkehr einer Wertpapierbörse einzubringen. Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Die Anleihe läuft vom 1. Dezember 2018 bis zum 1. Dezember 2023. Die Deutsche Lichtmiete kann die Anleihe erstmals zum 30. November 2021 kündigen.

Historie. Emittent ist die im August 2015 gegründete Deutsche Lichtmiete AG. 99,36 Prozent ihrer Aktien werden von der seit 2008 tätigen Deutschen Lichtmiete Beteiligungsgesellschaft mbH gehalten. Der Hersteller der LED-Chips, die Nichia Corporation ist mit 0,64 Prozent der Aktien eher symbolisch beteiligt. Die Deutsche Lichtmiete Beteiligungsgesellschaft verfügt über ein Stammkapital von 120.000 Euro und gehört zu 58 Prozent Alexander Hahn, zu 32 Prozent der Deutschen Lichtmiete 2. Beteiligungsgesellschaft mbH und zu jeweils fünf Prozent Nadine van Freeden-Hahn und Christian Effenberger. Die Deutsche Lichtmiete AG ist Alleingesellschafter der Deutschen Lichtmiete Produktionsgesellschaft mbH, der Deutschen Lichtmiete Handelsgesellschaft mbH und der Deutschen Lichtmiete Vermietungsgesellschaft mbH. Mit Alexander Hahn besteht ein Schlüsselpersonenrisiko. Er ist Vorstand der Deutschen Lichtmiete AG und Geschäftsführer aller weiteren Gesellschaften der Lichtmiete-Gruppe.
Für das Jahr 2017 wies das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag von rund 29.000 Euro aus (gegenüber minus 15.000 Euro im Vorjahr), bei einer Bilanzsumme von rund 1,1 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote sank von 99 Prozent in 2016 auf 84 Prozent im Folgejahr. Die Deutsche Lichtmiete AG hat im Juni 2018 in Form von Sacheinlagen ihr Grundkapital von 1 Million Euro auf 51 Millionen Euro angehoben. Die Sacheinlagen bestehen aus allen Geschäftsanteilen der Produktions-, der Handels- und der Vermietungsgesellschaft der Deutschen Lichtmiete-Gruppe. Im September 2018 erfolgte eine weitere Kapitalerhöhung gegen die Ausgabe von Aktien an einen Investor um rund 300.000 Euro auf rund 51,3 Millionen Euro. Zudem darf der Vorstand das Grundkapital bis Oktober 2023 um weitere 20 Millionen Euro erhöhen, im Wege der Bareinlage, Sacheinlage oder der Ausgabe von Aktien. Im Mai 2018 kam es zu einer Verschmelzung der AG mit der Deutsche Lichtmiete Managementgesellschaft mbH.
Die Deutsche Lichtmiete errichtet derzeit ein neues Produktionsgebäude. Der Rohbau steht, Mitte März soll das Gebäude bezogen werden. Für das geplante Verwaltungsgebäude wird noch in diesem Jahr mit der Baugenehmigung gerechnet. Im Frühjahr 2019 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Finanzierung beider Gebäude erfolgt über die Anleihe 2022 , die mit 10 Millionen Euro vollständig platziert wurde.
Von 2012 bis Ende 2017 hat die Deutsche Lichtmiete Direktinvestments in Höhe von insgesamt 60,3 Millionen Euro ausgegeben. Für die Jahre bis 2017 liegen Bescheinigungen eines Wirtschaftsprüfers vor, dass alle Auszahlungen aus den Miet- und Rückkaufverträgen vollständig und pünktlich geleistet wurden.

Geschäftstätigkeit der Deutschen Lichtmiete. Die Deutsche Lichtmiete-Gruppe produziert LED Beleuchtungskörper für Produktionsbetriebe, Lager- und Kühlhallen, Warenhäuser, Treppenhäuser und Büros. Die LED-Chips stammen von der Nichia Corporation in Japan. Die LED-Produkte sind laut Anbieter energieeffizient, sehr robust und reparabel. Das ist wichtig, denn die Deutsche Lichtmiete vermietet ihre Produkte an Gewerbetreibende. Dabei rüstet sie das jeweilige Beleuchtungssystem des Mieters auf energie- und kostensparende LED-Beleuchtung um. Während der Mietzeit gewährt die Deutsche Lichtmiete eine Beleuchtungsgarantie. Bislang hat die Deutsche Lichtmiete rund 300 Mietverträge abgeschlossen. Für das Jahr 2017 liegt die Bestätigung eines Wirtschaftsprüfers vor, dass die Mieter der LED Beleuchtung ihre Miete vollständig und fristgerecht gezahlt haben. Der Anbieter testet derzeit in Zusammenarbeit mit dem Chip-Hersteller den Einsatz von LED-Produkten im Pflanzenanbau.
Dass nach wie vor enorme Einsparungspotenziale in Deutschland durch den Einsatz von LED-Beleuchtungstechnik schlummern, gab Statista 2018 an, danach könnten Industriebetriebe in Deutschland jährlich insgesamt 1,2 Milliarden Euro einsparen, Bürobetriebe 475 Millionen Euro.
Die Produktherstellung wurde bislang über Direktinvestitionen von Anlegern finanziert, die LED-Industrieprodukte kauften, gleichzeitig wieder zurück vermieteten und am Ende der Laufzeit der Vermögensanlage die LED-Produkte an die Deutsche Lichtmiete zurück verkaufen.

Anleihe und Kosten. Die Schuldverschreibungen sind nachrangig gegenüber Bankdarlehen und gleichrangig mit andern Schuldverschreibungen und Direktinvestments, so der Anbieter.
Als Sicherung für die Rückzahlung der Anleihegelder dienen Deutsche-Lichtmiete-LED-Industrieprodukte. Ihr Kaufpreis muss der Anleihesumme entsprechen. Dazu hat der Emittent mit der Handelsgesellschaft eine Sicherungsabrede vereinbart. Die THD Treuhanddepot GmbH fungiert als Treuhänder, sie verwaltet die Sicherheiten für die Anleihegläubiger und kontrolliert die Mittelfreigabe. Die Anlegergelder fließen dabei zunächst an den Treuhänder. Der gibt die Mittel nur frei, wenn dafür im gleichen Wert LED-Beleuchtungsmittel produziert wurden. Es handelt sich dabei um neue Produkte. Bereits im Rahmen von Direktinvestments finanzierte LED-Beleuchtungskörper sind ausgeschlossen. Der Emittent darf jedoch die Verfügungsberechtigung des Emissionskontos ändern.
Die Schuldverschreibungen sollen mit 5,75 Prozent jährlich verzinst werden. Die Zinsen werden halbjährlich ausgezahlt. Die Schuldverschreibungsbeträge sollen am 1. Dezember 2023 zurückgezahlt werden.
Die Emissionskosten für die Anleihe betragen 7,5 Prozent des Anleihebetrags, davon werden 3,0 Prozentpunkte direkt aus der Anleihe und 4,5 Prozentpunkte vom Emittenten getragen. Die Deutsche Lichtmiete kann weitere Schuldverschreibungen begeben.

Verwendung des Anleihekapitals. Der Emittent gewährt mit den Anlegergeldern Darlehen von bis zu 30 Millionen Euro an die Deutsche Lichtmiete Handelsgesellschaft. Damit erwirbt sie neue und gebrauchte LED-Industrieprodukte der Deutschen Lichtmiete und vermietet die Produkte an Unternehmen. Das Darlehen ist mit 3 Prozent Disagio versehen und wird mit 6 Prozent jährlich verzinst. Es ist endfällig und läuft bis zum 30. November 2023. Zinsen und Tilgung sollen aus der Geschäftstätigkeit der Handelsgesellschaft erwirtschaftet werden.

Rückfluss. Anleger, die am 1. Dezember 2018 zeichnen, sollen nach fünf Jahren Laufzeit der Schuldverschreibungen insgesamt 121 Prozent ihres Kapitals nach Steuern zurückerhalten und eine IRR-Rendite nach Steuern von 4,2 Prozent jährlich erzielen.
Sollte die Deutsche Lichtmiete die Anleihe vorzeitig ordentlich kündigen, will sie die Schuldverschreibungen zu 103 Prozent ihres Nennbetrags zurückzahlen.

fondstelegramm-Meinung. Dass der Austausch veralteter Beleuchtungssysteme gegen energieeffiziente LED-Produkte Kosten spart, und dass in Deutschland diesbezüglich noch enorme Potenziale schlummern, ist unbestritten. Die Deutsche Lichtmiete hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich das Vermieten selbst hergestellter LED-Beleuchtungskörper an Gewerbetreibende rentiert – für die Mieter und die Kapitalanleger. So konnte die Deutsche Lichtmiete ihre Auszahlungsversprechen an die Anleger bislang stets halten. Um leichter private Investoren zu gewinnen, hat die Deutsche Lichtmiete ihr Finanzierungsmodell von Direktinvestments auf Anleihen umgestellt. Der Investitionsgegenstand bleibt der gleiche: die selbst hergestellten LED-Industrieprodukte der Deutschen Lichtmiete, die an Gewerbetreibende vermietet werden.

Anleihe eines innovativen Unternehmens, das bislang allen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Anlegern nachgekommen ist.