Angebot. Die Deutsche Lichtmiete AG begibt eine Anleihe über 50 Millionen Euro. Die Anlegergelder sollen dem Erwerb von LED-Industrieprodukten, vorwiegend aus eigener Produktion dienen. Die LED-Beleuchtungskörper werden an Gewerbebetriebe vermietet. Der Nennbetrag einer Schuldverschreibung beträgt 1.000 Euro, jeder Anleger muss mindestens drei Stück erwerben. Der Anbieter plant, die Anleihe in den Freiverkehr einer Wertpapierbörse einzubringen. Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Die Anleihe läuft bis zum 31. August 2025 und soll mit 5,25 Prozent pro Jahr verzinst werden.

Beleuchtungsoptimierungen. Das Fraunhofer Institut führt eine Energieeffizienz-Datenbank mit 1.000 Unternehmen, samt 819 vorgeschlagenen und 290 umgesetzten Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Raumbeleuchtung. Die Unternehmen weisen diesbezüglich ein Energieeinsparungspotenzial von insgesamt 52 GWh pro Jahr aus, wobei 70 Prozent durch den Austausch der Leuchtsysteme und 30 Prozent durch Optimierung der vorhandenen Beleuchtung realisierbar wären. Das Verhältnis ist branchenabhängig. Der Einsparungsschwerpunkt durch Austausch der Beleuchtungsanlage ist besonders hoch bei der Herstellung von Papier, Pappe, Medikamenten, im Maschinenbau, im Einzelhandel, auch in der Kfz-Industrie. Bei 30 Pilotprojekten, bei denen Beleuchtungsoptimierungen zwischen 2009 und 2017 umgesetzt wurden, lag, über eine angesetzte Nutzungsdauer von zehn Jahren und einer angenommenen Strompreissteigerung von drei Prozent jährlich, für 89 Prozent der Energieeffizienzmaßnahmen die IRR-Rendite bei 10 Prozent. 62 Prozent der Maßnahmen wiesen eine Amortisationszeit von 3 Jahren oder weniger aus. Neben der Kosteneinsparung spielen die Vorteile einer besseren, dynamischen und steuerbaren Beleuchtung eine wichtige Rolle.

Historie. Die Deutsche Lichtmiete AG wurde 2015 gegründet. Die seit 2008 existente Deutsche Lichtmiete Beteiligungsgesellschaft hält 99 Prozent der Aktien. Sie gehört zu 58 Prozent Alexander Hahn, zu 32 Prozent der Deutschen Lichtmiete 2. Beteiligungsgesellschaft mbH und zu jeweils fünf Prozent Nadine van Freeden-Hahn und Christian Effenberger. Mit Alexander Hahn besteht ein Schlüsselpersonenrisiko, er ist alleiniger Geschäftsführer der Deutsche Lichtmiete AG und ihrer Tochterunternehmen. Die Deutsche Lichtmiete-Gruppe beschäftigt derzeit 101 Mitarbeiter. Der LED-Zulieferer Nichia und ein weiterer nicht benannter privater Investor sind mit insgesamt knapp einem Prozent an der AG beteiligt. Nach 2016 und 2017 mit Jahresfehlbeträgen erwirtschaftete die Deutsche Lichtmiete AG 2018 erstmalig einen Jahresüberschuss von rund 821.000 Euro. Ihre Eigenkapitalquote liegt bei 89 Prozent. Ihr Grundkapital beträgt rund 51,45 Millionen Euro.
Seit 2018 arbeitet die Deutsche Lichtmiete vertrieblich mit der BEGA Gantenbrink Leuchten KG zusammen.

Bisherige Vermögensanlagen. Von 2012 bis Ende 2018 zeichneten rund 3.000 Anleger Direktinvestments in Höhe von insgesamt 75,5 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden die Immobilien-Anleihe 2022 mit 10 Millionen Euro und im Jahr 2019 die Unternehmens-Anleihe 2023 mit 30 Millionen Euro platziert. Es liegen Bestätigungen eines Wirtschaftsprüfers vor, dass die Auszahlungen an die Anleger aus den Miet-, Kauf- und Rückkaufverträgen bis zum Jahr 2018 planmäßig erfolgt sind.

Geschäftstätigkeit der Deutschen Lichtmiete. Die Deutsche Lichtmiete-Gruppe produziert LED-Beleuchtungskörper für Produktionsbetriebe, Lager- und Kühlhallen, Warenhäuser, Treppenhäuser und Büros. Die LED-Chips beziehen sie von der Nichia Corporation aus Japan. Die LED-Produkte sind laut Anbieter energieeffizient, sehr robust und reparabel. Sie sind geschützt gegen Staub und Wasser und halten Temperaturen bis zu 70° C aus. Ihre Industrieprodukte in Form von kompletten Beleuchtungssystemen vermietet der Emittent an Unternehmen. Jedes Beleuchtungssystem wird individuell an den jeweiligen Standort angepasst. Auf Wunsch wird den Mietern die Beleuchtung testweise zur Verfügung gestellt, bevor der Mietvertrag geschlossen wird. Die Mieter stellen so ihr Beleuchtungssystem auf energie- und kostensparende LED-Beleuchtung um und erhalten von der Deutschen Lichtmiete eine Beleuchtungsgarantie.
Die Mietverträge werden zwischen 5 und 15 Jahren geschlossen. Darüber hinaus werden den Kunden auch jährlich kündbare Mietverträge angeboten. Nach deutlich unter 10 Jahren hat sich die Investition für die Deutsche Lichtmiete bereits rentiert, so der Emittent. Die Miete schließt alle Leistungen des Vermieters ein, einschließlich Wartungs- und Reparaturkosten. Durch die feste, nicht indexierte Miete, auch bei etwaigen Garantiefällen, können die Mieter ihre Kosten sicher kalkulieren. Aktuell laufen 402 Mietverträge. Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft FTSP Frisia-Treuhand Schmädeke GmbH & Co. KG gab für das Jahr 2018 an, dass Creditreform die Bonität der Mietkunden als „überdurchschnittlich gut“ eingeschätzt haben soll. Es gab bislang eine Kunden-Insolvenz. Dabei waren jedoch bereits 80 Prozent der Herstellungskosten beim Emittenten eingegangen und 95 Prozent der Beleuchtungskörper wurden inzwischen an andere Kunden vermietet.
Die Deutsche Lichtmiete hat ein intelligentes Lichtband in modularer Bauweise, mit Plug-and-Play-Funktion neu entwickelt und in die Produktion aufgenommen. Auch ein neues hintergrundbeleuchtendes Deckenpanel geht in die Serienproduktion. Ein gegen Mineralöle resistentes Beleuchtungsband für die Schwerindustrie ist reif für die Serienproduktion. Der Test mit wachstumsfördernden Pflanzen-LEDs wird erweitert.
Die 5.000 Quadratmeter große Produktionshalle in Sandkrug ist fertiggestellt. Ab dem dritten Quartal 2019 soll hier produziert werden. Für das neue Verwaltungsgebäude wurde die Baugenehmigung erteilt. Im Juli 2019 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Anleihe und Kosten. Gegenüber Bankdarlehen sind die Schuldverschreibungen nachrangig. Im Verhältnis zu anderen Schuldverschreibungen und Direktinvestments sind sie gleichrangig. Die Schuldverschreibungen sollen mit 5,25 Prozent jährlich verzinst werden, das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als die vorige Anleihe. Die Anleihebeträge sind endfällig und sollen am 1. September 2025 zurückgezahlt werden.
7,35 Prozent des Emissionsvolumens sind Kosten für die Anleihe. Die Deutsche Lichtmiete AG kann weitere Schuldverschreibungen begeben.

Verwendung des Anleihekapitals. Die Emittentin wird ihrer 100-prozentigen Tochter, der Deutschen Lichtmiete Handelsgesellschaft, ein Darlehen über 50 Millionen Euro gewähren. Das Darlehen ist endfällig, mit 3 Prozent Disagio ausgestattet, wird mit 6,25 Prozent jährlich verzinst und läuft bis zum 31. August 2025. Die Deutsche Lichtmiete AG überträgt alle Sicherheiten aus dem Darlehensvertrag an die Anleger. Die Sicherheiten werden durch die THD Treuhanddepot GmbH verwaltet. Mit den Geldern will die Handelsgesellschaft neue LED-Industrieprodukte aus der eigenen Gruppe oder von anderen Herstellern und gebrauchte LED-Beleuchtungskörper aus eigener Produktion erwerben.

Rückfluss. Während der sechs Jahre Laufzeit der Anleihe sollen die Anleger insgesamt 123 Prozent ihres Eigenkapitals nach Steuern zurückerhalten und eine IRR-Rendite nach Steuern von 3,9 Prozent jährlich erzielen.

fondstelegramm-Meinung. Beleuchtungsoptimierung führt zu klaren wirtschaftlichen Vorteilen. Durch das Mieten der teuren LED-Beleuchtungssysteme zu festen Mieten und die Übernahme aller Leistungen, die mit der Beleuchtung anfallen, können Unternehmen die damit verbundenen Kosten sicher planen. Die gewachsene Mieteranzahl zeigt, dass das Modell in der Praxis angenommen wird. So konnten sich die wirtschaftlichen Unternehmenszahlen positiv entwickeln. Die neue Produktionshalle bietet Platz für eine umfangreichere eigene Produktion. Darüber hinaus werden neue Produkte angeboten und an weiteren wird derzeit geforscht. Bislang hat der Emittent alle Anleger planmäßig mit Zins- und Tilgungsleistungen bedient.

Fortführung des Licht-Miet-Modells eines sich positiv entwickelnden, innovativen Unternehmens mit Zukunftsperspektive