Angebot. Anlegern wird angeboten, sich an einem Fonds zu beteiligen, der in Zielfonds und Objektgesellschaften der Anlageklassen Immobilien, Infrastruktur/Energie und Private Equity investieren möchte. Da bislang keine Beteiligungen an Zielgesellschaften eingegangen wurden, handelt es sich um einen Blindpool. Vorgesehen ist, 50 Millionen Euro Eigenkapital zu platzieren; inklusive Agio ergibt das ein Eigenkapitalvolumen von 52,5 Millionen Euro. Eine Beteiligung ist ab 5.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio möglich. Die im Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt ein Prozent der Pflichteinlage. Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Der Fonds endet am 31. Dezember 2026, es sei denn die Gesellschafter beschließen eine kürzere Laufzeit oder eine Verlängerung bis maximal zum 31. Dezember 2031.

Historie. Das im Jahr 2011 emittierte, ähnlich strukturierte Sachwerteportfolio 1 ist voll platziert. Seine Investitionsphase wurde laut Wealthcap Mitte 2013 abgeschlossen. Von seinem platzierten Eigenkapital von rund 51 Millionen Euro hat der Fonds seit 2011 44,4 Millionen Euro in 12 Zielfonds investiert. Davon waren fünf Private Equity-Fonds (26 Prozent der Investitionssumme), drei Immobilienfonds (32 Prozent), zwei erneuerbare Energiefonds (23 Prozent) und zwei Infrastrukturfonds (19 Prozent). Die Zielfonds haben hauptsächlich in Europa und Nordamerika investiert. Zwei Prozent des Investitionsbetrags flossen in einen Wealthcap-Zielfonds. Der Zielfonds mit der größten Kapitalzusage ist der Capital Dynamics Clean Energy and Infrastructure Fund. Die Zielfonds stammen von zehn Anbietern institutioneller Fonds. Mit den ersten beiden Auszahlungen des Sachwerte Portfolio 1 rechnet Wealthcap Mitte und Ende 2015.
Die Aufgabe der KVG übernimmt die Wealthcap Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH. Verwahrstelle ist die State Street Bank GmbH.

Investitionskriterien. Investiert werden kann in Gesellschaftsanteile, Aktien und zur Anlage der Liquiditätsreserve in Wertpapiere, Geldmarktinstrumente und Bankguthaben. Zur Gewährleistung des vermögensverwaltenden Charakters des Fonds sind Investitionen über Zwischengesellschaften möglich. Die Investitionen erfolgen über institutionelle Zielfonds, Publikumsfonds und über Objektgesellschaften – Zielgesellschaften aus dem Hause Wealthcap sind dabei nicht ausgeschlossen. Laut Anbieter kann das in Betracht kommen, wenn sich wirtschaftlich eine besonders gute Gelegenheit ergibt oder wenn nur noch ein geringes zu investierendes Restvolumen vorliegt, das die Investition in andere Fonds nicht mehr erlaubt.
Alle nachfolgenden Angaben des Abschnitts Investitionskriterien beziehen sich auf den Zeitraum ab zwei Jahre nach Platzierungsende. Bezogen auf den Sitz der Zielgesellschaften, sollen mindestens 60 Prozent der Investitionssumme in Gesellschaften fließen, die ihren Sitz nicht in Deutschland, aber in der EU haben. Mit anderen Worten: höchstens 40 Prozent des zu investierenden Kapitals landen in Zielgesellschaften mit Sitz in Deutschland. Höchstens 20 Prozent des zu investierenden Betrags gehen in Zielgesellschaften mit Sitz außerhalb der EU.
Bezüglich der Investitionsstandorte sollen mindestens 60 Prozent der Investitionssumme in Zielfonds fließen, die hauptsächlich in Europa investieren.
Hinsichtlich der Anlageklassen soll der Fonds folgende Maßgaben erfüllen: Wenigstens 30 Prozent des zu investierenden Betrags sollen an Fonds gehen, die in Immobilien investieren. Mindestens 15 Prozent des Investitionsvolumens soll in AIF mit Ausrichtung auf Private Equity gehen. Ebenfalls wenigstens 15 Prozent sollen in Beteiligungen gehen, die in Infrastruktur und Energie investieren. Weitere Sachwertanlagen wie beispielsweise Flugzeuge sind möglich, aber laut Anbieter aktuell nicht vorgesehen.
Was die Anzahl der Fondsobjekte der Zielfonds betrifft, sollen wenigstens 60 Prozent der zu investierenden Summe in Fonds fließen, die mindestens fünf Einzelinvestionen anstreben.
Bezogen auf die Investitionsstrategie der Zielfonds will der AIF wie folgt einsteigen: Wenigstens 30 Prozent sollen die Value-Add-Strategie verfolgen. Mindestens 15 Prozent sollen Unternehmen finanzieren mit einem abschließenden Buy Out. Ebenfalls 15 Prozent der Ziel-AIF sollen auf das Erwirtschaften regelmäßiger Einkünfte zielen.
Vom Gesichtspunkt der Historie der Initiatoren der Zielfonds aus betrachtet, sollen mindestens 60 Prozent des Investitionsbetrags an AIF gehen, die aus erfahrenen Häusern stammen oder wo es mindestens einen Vorgängerfonds gibt oder deren Herausgeber schon fünf Jahre oder länger am Markt sind.
Die Investitionskriterien sind aus verschiedenen Sichtweisen konkret formuliert worden. Qualitative Gesichtspunkte hinsichtlich der Zielfonds wurden nicht festgelegt, abgesehen von einigen Einschränkungen zu den Erfahrungen der Zielfondsanbieter.

Finanzierung und laufende Vergütungen. Generell soll der Fonds selbst nur aus Eigenkapital finanziert werden. Allerdings haben die Zielfonds im Regelfall Darlehen aufgenommen. Publikumsfonds nach KAGB können bis zu 60 Prozent ihrer gehaltenen Verkehrswerte durch Kredite finanziert werden, diese Grenze gilt nicht für institutionelle Fonds und für Objektgesellschaften. Theoretisch können bis zu 15 Prozent der im Portfolio befindlichen Verkehrswerte kurzfristig finanziert werden, mit einem Zinssatz von fünf Prozentpunkten über dem 3-Monats-Euribor. Maximal 30 Prozent des Verkehrswerts des Portfolios dürfen mit einem Währungsrisiko behaftet sein.
Ausgehend vom geplanten Eigenkapitalvolumen von 50 Millionen Euro werden 14,24 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio für Fondsnebenkosten ausgegeben. Entscheidend ist, dass alle Kosten auf Ebene der Zielfonds ebenfalls anteilig zu tragen sind, ausgenommen sind Konzeptions- und Strukturierungskosten etwaiger Zielfonds von Wealthcap. Insgesamt gesehen, sind die umfänglichen Nebenkosten typisch für Dachfonds und gehen über die Kosten nicht in andere AIF investierender Fonds hinaus.
Auf laufende Nebenkosten entfallen jährlich bereits leicht erhöhte 1,4 Prozent des durchschnittlichen Nettoinventarwerts plus Auszahlungen an die Anleger. Dazu kommen nicht bezifferte Kosten beispielsweise für die Bewertung der Vermögensgegenstände, Bankgebühren, Abschlussprüfung, Steuer- und Rechtsberatung. Darüber hinaus fallen die Transaktionsgebühren bei Kauf und Verkauf von Beteiligungen an Zielgesellschaften an. Nicht zu vergessen sind die jährlichen Nebenkosten, die bei den Zielfonds anfallen und anteilig entrichtet werden müssen, eine Ausnahme bilden KVG-Verwaltungsgebühren für Zielfonds, die von Wealthcap aufgelegt wurden. Insgesamt gesehen, sind die Nebenkosten eher hoch. Bei Liquidation erhält der Liquidator pro Jahr der Liquidationsphase rund ein Prozent des durchschnittlichen Nettoinventarwerst plus Auszahlungen an die Anleger.

Rückfluss. Reinvestitionen sind bis zur Höhe des Eigenkapitals erlaubt. Angestrebt wird eine Vorsteuer-IRR-Rendite von sechs bis sieben Prozent jährlich, bezogen auf das Eigenkapital, ohne Agio. Das entspricht einer IRR-Rendite von 4,5 bis 5,0 Prozent jährlich nach Abgeltungssteuer.

Vertragsgestaltung. Da der Treuhänder eine mit Wealthcap verbundene Gesellschaft ist, können Interessenkonflikte entstehen. Zu Angelegenheiten, die den Erwerb oder den Verkauf der Fondsgegenstände betreffen, haben Anleger keine Mitspracherechte.

Eignung für Stiftungen. Da der Anbieter über langjährige Erfahrungen in vielen Fondsbereichen verfügt, besitzt er das notwendige Know-how, um einen Portfoliofonds mit den passenden Zielfonds zu bestücken und das Portfolio laufend zu optimieren. Die Investitionskriterien geben eine breite Diversifizierung in verschiedene Richtungen vor. Aus diesen Gründen ist die Wahrscheinlichkeit des Kapitalerhalts gegeben. Ansprechpartner für Stiftungen ist Dirk Fabianke.

fondstelegramm-Meinung. Wealthcap bringt hier den Nachfolgefonds ihres Sachwerteportfolios 1 heraus, der vollständig platziert und investiert ist. Die Investitionskriterien sind sehr ausführlich. Es wird deutlich, dass die Diversifizierung des Portfolios aus unterschiedlichen Gesichtspunkten heraus stattfinden soll. Durch das historisch gewachsene breite Tätigkeitsfeld des Anbieters im Fondsbereich ist Wealthcap dafür prädestiniert, derartig weit gestreute Portfolios sinnvoll zu bestücken und zu managen. Den Preis, den Anleger für dieses Management zahlen müssen, sind die prinzipiell doppelten Nebenkosten, die einmal im Zielfonds und zum anderen im Dachfonds anfallen. Der Anbieter macht stark, dem Publikum Zugang zu Fonds zu verschaffen, die sonst institutionellen Investoren vorbehalten sind. In welchem Maße das Portfolio entsprechend bestückt wird, steht jedoch nicht fest.

Breit diversifizierter Dachfonds eines in zahlreichen Asset-Klassen erfahrenen Anbieters.