Angebot. Die Anleger beteiligen sich an zwei Schiffsgesellschaften, die jeweils ein im Bau befindliches 4.253-TEU-Containerschiff (2.805 TEU á 14 t homogen) der Panamax-Klasse erworben haben. Das Fondsvolumen beträgt rund 104 Millionen Euro. Die Fondswährung ist Euro. Reeder und Initiator haben die Platzierung des Eigenkapitals garantiert. Mit 15.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio können sich Anleger am Fonds beteiligen. Die in das Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt zehn Prozent des Zeichnungsbetrags. Die Schiffsgesellschaften optieren zur Tonnagesteuer. Anleger erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Die früheste Kündigung der Beteiligung ist zum 31. Dezember 2027 möglich.

Zielmarkt. Die vergangenen Monate haben auch den Sechs- und Zwölf-Monats-Charterraten für Containerschiffe mit 4.400 TEU heftige Einbrüche beschert. Allein von Juni bis November 2008 sind die Raten um mehr als 40 Prozent gefallen. Die Kaufpreise hatten im August/September 2008 ihr Rekordhoch erreicht.

Initiator und Reeder. Die Atlantic Gesellschaft zur Vermittlung internationaler Investitionen mbH & Co. KG wurde 1998 gegründet und gehört zur Rickmers Gruppe. Von den per 31. Dezember 2007 laufenden 32 Schiffsfonds konnten 20 den geplanten kumulierten Cashflow vor Tilgung erreichen, zwölf nicht.
Die im Jahr 1955 gegründete Reederei Thomas Schulte GmbH & Co. KG bereedert derzeit eine Flotte von rund 29 Container- und Massengutschiffen.

Schiffe. Die südkoreanische Samsung Heavy Industries, Ltd. soll die beiden Fondsschiffe im August beziehungsweise September 2009 über die mit Initiator und Reeder verbundenen Verkäufer-Gesellschaften an die Schiffsgesellschaften abliefern. Der im Juni 2006 ausgehandelte Baupreis beträgt jeweils rund 66 Millionen US-Dollar und liegt dank der seit Vertragsabschluss heftig gestiegenen Marktpreise deutlich unter dem historisch hohen Niveau von Februar bis September 2008.

Charterer. Mit der United Arab Shipping Company S.A.G. wurden Fünfjahresverträge für 27.350 US-Dollar je Tag geschlossen. 0,57 Prozentpunkte der 1,85 Prozent betragenden Kommission übernimmt die Reederei, so dass sich eine Nettorate von 27.000 US-Dollar ergibt. Diese Rate wurde bei der Kalkulation der Folgejahre beibehalten. Die Charterraten liegen im Bereich der Durchschnittswerte für den Hamburg-Index der etwa vergangenen sieben Jahre für Schiffe zwischen 2.300 und 3.400 TEU à 14 t homogen. Der im Jahr 1976 gegründete Charterer wurde im März 2008 von Dynamar mit 2 bewertet (1=niedriges Risiko, 10=hohes Risiko).

Finanzierung. 39 Prozent der Gesamtinvestitionskosten inklusive Agio werden aus Eigenkapital und 61 Prozent aus Darlehen finanziert, die bis 2024/2025 zu tilgen sind. Die Darlehensverträge liegen vor. 65 bis 70 Prozent des Darlehens valutieren in US-Dollar, rund 30 bis 35 Prozent können in anderen Währungen aufgenommen werden, prospektiert ist Japanischer Yen. Für rund 36 Prozent des Kaufpreises wurden die Wechselkurse gesichert. 84,6 Prozent der Gesamtinvestitionskosten inklusive Agio fließen in den Kaufpreis, 1,6 Prozent in Erwerbsnebenkosten, 3,7 Prozent in die Finanzierung, 0,3 Prozent in die vorbereitende Bereederung, 0,2 Prozent in eine Liquiditätsreserve. 9,6 Prozent sind anfängliche Fondsnebenkosten, das entspricht 24,7 Prozent des Eigenkapitals und liegt über dem Marktdurchschnitt.

Verlaufsprognose. Die Bereederungsvergütung beträgt vier Prozent der Nettochartererlöse während der Festcharter, danach vier Prozent der Bruttochartererlöse. Die Schiffsbetriebskosten wurden mit 5.700 USD/Tag gemäß den Erfahrungswerten der Reederei kalkuliert zuzüglich einer Reserve von 300 USD/Tag, die im Falle niedrigerer Kosten in die Tilgung fließt. Der Gesamtbetrag wurde mit drei Prozent gesteigert.
Rund 25 Prozent der Darlehen wurde für fünf Jahre und etwa 14 Prozent für drei Jahre zinsgesichert. Die restlichen beziehungsweise anschließenden Beträge wurden bis einschließlich 2018 mit 5,5 Prozent jährlich, im Anschluss mit sechs Prozent und die Yen-Tranche mit drei Prozent Zinsen jährlich kalkuliert – im Vergleich zu anderen Emissionshäusern eher knapp. Die Tilgung der Yen-Tranche erfolgt nachrangig. Da das Verhältnis Yen/US-Dollar zum Zeitpunkt der Tilgung derzeit nicht bestimmt werden kann, wurde in der Kalkulation von einer ausschließlichen Tilgung in US-Dollar ausgegangen. Ende 2027 sollen beide Schiffe für 30 Prozent der Kaufpreise veräußert werden. Der Initiator erhält drei Prozent der Veräußerungserlöse, der Treuhänder 2,5 Prozent der Veräußerungserlöse nach Tilgung und Initiator-Vergütung zuzüglich Kostenerstattung – insgesamt nicht wenig.

Rückfluss. Werden die kumulierten prospektierten Ergebnisse des Fonds überschritten, erhält der Komplementär 20 Prozent der Mehrergebnisse. Während der rund 19-jähreigen Fondslaufzeit wurden Auszahlungen in Höhe von 176 Prozent des Eigenkapitals ohne Agio zuzüglich 64 Prozent bei Verkauf der Schiffe prognostiziert, das sind insgesamt rund 240 Prozent. Die prognostizierte IRR-Rendite nach Steuern beträgt jährlich 7,1 Prozent.

fondstelegramm-Meinung. Der zeitige Bauvertragsabschluss hat dem Fonds zum Zeitpunkt des Erwerbs einen angemessenen Einstieg ermöglicht. Angesichts der momentan unter Druck geratenen Charterraten ist es von Vorteil, dass die Schiffe für fünf Jahre bei einem Charterer mit guter Bonität beschäftigt sind. Die Anschluss-Charterraten sind nachhaltig erzielbar. Die anteilige Yen-Finanzierung erhöht das Risiko entsprechend. Initiator und Reeder verdienen gut bei der Sache.

Der Fonds hat eine mittelfristige Festcharter und kalkuliert mit einer erzielbaren Anschlussrate. Bei den Kosten hätte Atlantic noch stärker anlegerorientiert rechnen können.