Bankable. Die Digitalisierung und damit auch die Online-Finanzierung von Unternehmen und Projekten macht auch vor der Bankenwelt nicht halt. Während Direktbanken und Fintechs längst auf den Crowdfundingzug aufgesprungen sind, zögern die stationären Banken. Nun hat die Volks- und Raiffeisenbank Würzburg an die wachsende Schwarmfinanzierung angedockt. Sie kooperiert mit der Crowdinvesting-Plattform vr-crowd.de, die sich auf die Finanzierung von vorwiegend regionalen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen in der Expansionsphase sowie Projekten im Bereich Immobilien und erneuerbare Energien konzentriert.

Betreibermodell. Die Plattform wird von der VR Crowdinvest Service GmbH betrieben, die hundertprozentige Tochtergesellschaft des Whitelabel-Anbieters Crowddesk. Die VR-Bank Würzburg soll ihr Netzwerk für die Auswahl geeigneter Projekte einbringen. Die VR-Bank Würzburg ist die erste Volksbank Raiffeisenbank in Deutschland, die das "Betreibermodell" von Crowddesk anwendet. "Es ermöglicht der Bank, Unternehmen eine alternative Finanzierungsmöglichkeit und Privatanlegern eine zusätzliche Anlagemöglichkeit zu schaffen, ohne dass eine Integration der Plattform in das Kernbankensystem notwendig ist", heißt es in einer Crowddesk-Mitteilung.

Fit One. "Mit vr-crowd.de gehen wir einen weiteren Schritt in die Digitalisierung unseres Bankengeschäfts und schaffen damit einen alternativen Finanzierungsweg für regionale Unternehmen", sagt Joachim Erhard, Vorstand der VR-Bank Würzburg. Das erste Projekt ist zum Start bereits auf der Plattform. Es handelt sich um eine Finanzierung für die Discount-Fitnesskette "Fit One". Sie will sich bis zu 1,1 Millionen Euro Nachrangdarlehen für den Ausbau ihres Filialnetzes von der Crowd besorgen. "Fit One" ist in Deutschland und Österreich vertreten und will die Zahl seiner Mitglieder bis 2021 von 100.000 auf 250.000 steigern.