Das Jahr 2017 brachte eine Neuorientierung am Containermarkt. Welche Herausforderungen bringt 2018?

Herr Nagel, wie ist die Lage am Containermarkt?
Marc Nagel: Der Tankcontainermarkt entwickelt sich weiterhin stabil. Die International Tank Container Organisation erwartet einen Zuwachs der weltweiten Tankcontainerflotte im Jahr 2017 von rund 10,9 Prozent. Die Kaufpreise und Mietraten sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen – die Leasinggesellschaft FPG Raffles rechnet deshalb in diesem Jahr mit etwas höheren Mietrenditen als im Vorjahr.
Und auch der Standard-Containermarkt entwickelt sich seit dem zweiten Halbjahr 2016 wieder erfreulich positiv. Die Kaufpreise sind seitdem um rund 50 Prozent gestiegen und die Mietraten haben sich ebenfalls nach oben entwickelt. Der Offshore-Containermarkt bleibt allerdings weiterhin herausfordernd. Der Ölpreis ist im Jahresverlauf 2017 deutlich gestiegen. Trotzdem entwickeln sich neue Projekte nur langsam, da Ölgesellschaften nach der sehr heftigen Krise immer noch vorsichtig bei langfristigeren Offshore-Vorhaben agieren. Entsprechend verzeichnen der Offshore-Ölmarkt und der davon abhängige Offshore-Containerleasingmarkt seit Anfang 2017 zwar eine leichte Erholung, aber auf einem immer noch sehr niedrigen Niveau.

Vergangenes Jahr haben Sie die Container aus der Magellan-Insolvenz übernommen, die den Markt für Container-Direktinvestments ordentlich durchgeschüttelt hat. Was plant Buss für 2018?
Marc Nagel: Die Übernahme der Magellan-Container durch die Buss-Global-Gruppe ist sehr gut verlaufen. Die Container werden nun von einer der größten Leasinggesellschaften – Textainer – gemanagt. Wir bei Buss Capital arbeiten derzeit an einer neuen Vermögensanlage als Direktinvestment. Sie wird eine Euro- und US-Dollartranche umfassen, über die Anleger Tankcontainer erwerben können. Wir gehen davon aus, sie im ersten Quartal 2018 veröffentlichen zu können.
Unsere Tochter und Kapitalverwaltungsgesellschaft Buss Investment wiederum beschäftigt sich derzeit mit dem Thema Spezial-AIF. Wir beobachten ein zunehmendes Interesse bei institutionellen Investoren, für die ein solches Produkt sicherlich interessant wäre.

Die DZ AG bietet nunmehr einen Zweitmarkt für Direktinvestments an. Was halten Sie von der Initiative?
Marc Nagel: Wir stehen dem sehr positiv gegenüber. Direktinvestments sehen konzeptionell die Möglichkeit zur Übertragung vor, es gab bislang jedoch keine Handelsplattform. Allerdings bleibt abzuwarten, wie hoch das zu handelnde Volumen sein wird. Unsere Direktinvestments haben im Vergleich zu beispielsweise Immobilien-AIF sehr kurze Laufzeiten. Der Wunsch nach einem vorzeitigen Ausscheiden dürfte daher weniger verbreitet sein, als bei Investments mit langfristigem Anlagehorizont.

Seit vielen Jahren sprechen wir über Containerinvestments für Stiftungen. Wie schauen Sie heute auf die Investorengruppe der Stiftungen?
Marc Nagel: Wir sind vermehrt in Gesprächen mit institutionellen Investoren – darunter auch Stiftungen. Natürlich sind diese auch für uns eine interessante Zielgruppe und wir beobachten dort auch ein zunehmendes Interesse an Containerinvestments.

Marc Nagel ist Geschäftsführer der Buss Capital GmbH & Co. KG.