Offshore Container Direktinvestments. Vor knapp zwei Jahren ist Buss in das Geschäft mit Offshore-Containern eingestiegen. Dabei handelt es sich um Spezial-Container, die zur Versorgung von Öl- und Gasbohrplattformen auf hoher See eingesetzt werden oder dort auch als Lager oder Werkstatt dienen können. Seit Anfang 2014 hat Buss über zehn entsprechende Direktinvestments, jeweils fünf in Euro und in US-Dollar valutierend (Nr. 31/32, 40/41, 44/45, 48/49 und 54/55) rund 60 Millionen Euro für 5.800 Offshore Container eingesammelt. Auch der aktuell noch vertriebene AIF Containerfonds Buss Investment 1 kann laut prospektierter Investitionskriterien in Offshore Container investieren, hat aber bisher keine erworben und wird es wohl auch nicht tun. Die Investitionsüberlegung damals war gleichermaßen einfach wie überzeugend: Die weltweiten Ölvorräte sind endlich, ihre Ausbeute wird immer aufwändiger, der Anteil der Offshore-Ölförderung wird entsprechend zunehmen und braucht entsprechendes Equipment.

Verträge geplatzt. Der weltweite und nachhaltige Zusammenbruch des Ölpreises hat Buss nun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Direktinvestments basierten auf einem Sale-and Leaseback-Modell mit einer Buss-Tochtergesellschaft in Singapur. Die dortige Buss Global Direct Pte. Ltd. verkaufte die Spezialcontainer, mietete sie zurück und sollte sie am Vertragsende wieder kaufen. Die dafür geschlossenen Verträge wird sie jedoch, so teilt Buss Capital den Direktanlegern mit, angesichts rückläufigen Interesses an Offshore Containern nicht bedienen können.

Liquidation. Das Singapurische Recht sieht in dieser Situation entweder eine von außen überwachte finanzielle Restrukturierung oder die Liquidation vor. Aus praktischen Erwägungen kommt laut Buss lediglich die Liquidation in Frage. Buss schlägt vor, die bestehenden Verträge mit der Buss Global Direct aufzuheben und modifiziere Mietverträge mit einer dafür gegründeten Auffanggesellschaft, der Buss Global Offshore Pte. Ltd. abzuschließen. Wer den neuen Mietvertrag nicht abschließt, müsse sich, ab Juli selbst um die Vermarktung seines Containers kümmern.

Neue Mietverträge. Die Laufzeit verlängert sich von ursprünglich drei auf dann neu beginnend fünf Jahre, nämlich bis 2021, Mietzahlungen werden nur noch anteilig bezogen auf den tatsächlich erzielten Weitervermietungserlös geleistet. Gegenstand der neuen Mietverträge ist weiterhin der Auftrag, die Container auch schon vor Ablauf der Vertragslaufzeit zu verkaufen, sofern sich ein Preis erzielen lässt, der eine vierprozentige Verzinsung nach IRR ermöglicht.

Szenarien. Buss hat die Auffanggesellschaft mit Offshore Containern aus eigenem Bestand im Wert von zwei Millionen US-Dollar ausgestattet. Aus deren Mieterlösen würden Auszahlungen an die Investoren so lange aufgefüllt werden, bis die eine IRR-Verzinsung von 2,5 Prozent erreicht haben. Weil ab einer Verzinsung von vier Prozent der Verkaufsauftrag zum Tragen kommt sind Erlöse darüber hinaus nicht möglich. In drei Szenarien stellt Buss je nach Datum der Auflage Gesamtmittelrückflüsse zwischen 104 und 117 Prozent beispielsweise für das erste Offshore Container Direktinvestment Nr. 32 von Anfang 2014 in Aussicht und zwischen 97 und 112 für Nr. 54.

Bis zum 20. Mai müssen sich die Direktinvestoren entscheiden, ob sie dem Restrukturierungsplan von Buss zustimmen.