Angebot. Der Fonds hat den Bau eines Handysize Massengutfrachters in Auftrag gegeben. Die Brenneisen Capital AG garantiert die Platzierung von zwölf Millionen Euro, das sind 84 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio. 50 Prozent der Garantiesumme übernimmt im Innenverhältnis der Initiator. Das Fondsvolumen inklusive Agio beträgt rund 36,3 Millionen Euro. Die Fondswährung ist Euro. Ab 10.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio können sich Anleger am Fonds beteiligen. Die in das Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt zehn Prozent der Pflichteinlage. Der Fonds optiert zur Tonnagesteuer. Anleger erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Eine ordentliche Kündigung der Beteiligung ist frühestens zum 31. Dezember 2028 möglich.

Zielmarkt. Der weltweite Stahl- und Energiesektor kriselt. Die Zeiten der Höchstpreise sind auch für Handysize-Bulker vorüber, im Februar 2009 wurde fast wieder das Preisniveau von 2006 erreicht. Die aktuellen Charterraten liegen weit unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt.

Initiator, Vertragsreeder, Platzierungsgarant. Die Carsten Rehder Schiffsmakler und Reederei GmbH & Co. KG wurde im Jahr 1995 gegründet, ihre Muttergesellschaft 1903. Die Gesellschaft übernimmt die Aufgaben des Initiators und Vertragsreeders. Sie beschäftigt derzeit eine Flotte von 14 kleineren Containerschiffen. Für das Unternehmen ist dies der erste Publikumsfonds. Bislang hat Carsten Rehder jedoch 15 Private Placements mit einem Eigenkapitalvolumen von rund 70 Millionen Euro emittiert. Brenneisen Capital ist Platzierungsgarant und Vertriebsgesellschaft.

Schiff. Der Einhüllen-Bulker gehört mit seiner Tragfähigkeit von 34.000 tdw zur Handysize-Klasse und entspricht dem internationalen Beschichtungsstandard der IMO. Der Initiator hat sich auf Wunsch des Befrachters für ein Einhüllen-Schiff entschieden. Es erfüllt die derzeitigen Sicherheitsvorschriften und ist wegen seiner relativ höheren Tragfähigkeit und des größeren Laderauminhalts besser für leichtere Schüttgüter, einige Stahlladungsarten und viele Holzverladungen geeignet. Am 2. Mai 2008 hat der Fonds einen Bauvertrag, dessen Eckpunkte im Prospekt leider nicht dargestellt sind, mit der koreanischen Werft Se-Kwang Heavy Industries abgeschlossen, für 38,1 Millionen US-Dollar. In einem Kurzgutachten vom 28. Juli 2008 wurde der Verkehrswert des Schiffs auf 42 Millionen US-Dollar geschätzt. Seitdem sind die Kaufpreise jedoch ständig gefallen. Für neu zu bestellende Handysize-Bulker wurden laut Salamons Tanker & Bulker-Report im März 2009 noch 28 Millionen US-Dollar aufgerufen. Laut Initiator wurden 40 Prozent des Kaufpreises bereits gezahlt. Der kalkulierte Wechselkurs betrug 1,27 US-Dollar je Euro. Der Schiffsgutachter geht davon aus, dass die Werft das Schiff in guter Bauqualität und termingerecht, am 31. März 2010, abliefern wird. Laut Initiator verläuft der Baufortschritt planmäßig. Etwaige Rückzahlungsansprüche bei Nichtablieferung des Schiffs wurden mit einer Refundment-Garantie abgesichert.

Charterer. Zum 1. April 2010 wurde ein über fünf Jahre laufender Chartervertrag mit der 1976 gegründeten koreanischen Hyundai Merchant Marine abgeschlossen. Das Unternehmen wurde im März 2008 von Dynamar mit drei bewertet (1 = geringes Risiko, 10 = hohes Risiko). Derzeit betreibt der Charterer 129 Schiffe, hauptsächlich Containerschiffe. Es wurde eine Bruttorate von 20.800 US-Dollar pro Tag vereinbart. Allerdings besteht in Krisenzeiten immer die Gefahr, dass Charterverträge nachverhandelt werden, zumal die aktuellen Charterraten für Dreijahresabschlüsse derzeit etwa die Hälfte der vereinbarten Rate betragen. Da das Schiff in Korea gebaut wird, der Charterer eine koreanische Gesellschaft ist und die Werftindustrie staatlich unterstützt wird, geht der Initiator nicht von Nachverhandlungen aus. Nach Vertragsbeendigung wurde eher optimistisch mit 18.800 US-Dollar je Tag kalkuliert. Dieser Ansatz liegt im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre, aber über den Zehnjahreswerten.

Finanzierung. 41 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden aus Eigenkapital finanziert, 59 Prozent aus Darlehen. Es liegt eine verbindliche Finanzierungszusage einer Bank vor. Innerhalb von 15 Jahren soll das Darlehen vollständig getilgt sein. Der Fonds hat ein Bauzeitfinanzierungsdarlehen über 30,8 Millionen US-Dollar abgeschlossen, dessen Zinsen mit sieben Prozent jährlich kalkuliert wurden. 84,6 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden für den Erwerb des Schiffs einschließlich Erwerbsnebenkosten ausgegeben, 4,6 Prozent sind Finanzierungskosten, 0,3 Prozent bilden eine Liquiditätsreserve und 10,5 Prozent sind Fondsnebenkosten, das entspricht 25,7 Prozent des Eigenkapitals – das ist relativ viel.

Verlaufsprognose. Es wurde mit 360, in Jahren der Klasse-/Zwischendockung mit 350/355, für die Kostenkalkulation mit 365 Einsatztagen gerechnet. Die Befrachtungskommission beträgt 3,75 Prozent, die Bereederungsvergütung vier Prozent der Bruttochartererlöse – in der Summe nicht wenig. Über die gesamte Laufzeit wurde ein Wechselkurs von 1,27 US-Dollar je Euro angenommen, dieser Kurs liegt zwar etwas über dem Durchschnitt der vergangenen sieben, aber unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre und deutlich unter den Kursen, die andere Emissionshäuser zu Grunde legen. Für die Jahre 2011 bis 2015 wurden die Auszahlungen an die Gesellschafter über Devisentermingeschäfte gesichert. Die Schiffsbetriebskosten wurden ab 2010 mit 4.400 US-Dollar je Tag kalkuliert und mit drei Prozent pro Jahr gesteigert. Zusätzlich wurden über die rund 19 Jahre Laufzeit insgesamt rund 2,28 Millionen US-Dollar für Dockungs- und Klassearbeiten angesetzt. Die laufenden Fondsnebenkosten betragen im ersten vollen Jahr nur 0,53 Prozent des Eigenkapitals. Die Zinsen wurden mit 6,5 Prozent jährlich kalkuliert. Im Jahr 2028 soll das dann etwa 19 Jahre alte Schiff für rund 12,3 Millionen US-Dollar, das sind 30 Prozent der Anschaffungskosten, veräußert werden. Die Berechnung bezieht sich auf das historisch hohe Kaufpreisniveau. Der Initiator sieht bessere Verkaufschancen durch die PSPC-Beschichtung. Vertragsreeder, Initiatoren und Platzierungsgarant erhalten insgesamt drei Prozent der Veräußerungserlöse. Werden die geplanten Veräußerungserlöse überschritten, erhält der Komplementär 12,5 Prozent des Mehrertrags, jedoch erst nachdem die Anleger die prospektierten laufenden Einnahmen erzielt haben.

Rückfluss. Während der rund 19-jährigen Fondslaufzeit erhalten die Anleger laut Prognose etwa 186 Prozent ihres Eigenkapitals inklusive Agio, nach Steuern, weitere 66 Prozent bei Verkauf, das sind insgesamt 252 Prozent. Die IRR-Rendite nach Steuern unter Berücksichtigung des einmaligen Vorabgewinns beträgt jährlich rund 7,34 Prozent.

Vertragsgestaltung. Nimmt ein Treugeber sein Abstimmungsrecht nicht wahr, so stimmt der Treuhänder dem Beschlussvorschlag desjenigen zu, der die Gesellschafterversammlung oder das Umlaufverfahren eingeleitet hat. Bei einer etwaigen Rückabwicklung hätten die Anleger keinen Anspruch auf die vollständige Rückzahlung ihrer eingezahlten Beträge.

fondstelegramm-Meinung. Der Schiffsgutachter geht von einer termin- und qualitätsgerechten Ablieferung des Schiffs aus. Der Einhüllen-Massengutfrachter wurde in historischen Hoch-Zeiten entsprechend teuer eingekauft. Demgegenüber steht jedoch eine adäquate Beschäftigung des Schiffs für fünf Jahre durch einen guten koreanischen Charterer. Nachverhandlungen der Charterrate werden nicht vermutet, könnten für den Fonds natürlich fatale Folgen haben. Die kalkulierte Anschlusscharterrate liegt zwar im Durchschnittsbereich der vergangenen sechs, aber über den langfristigen Durchschnitten von zehn Jahren. Eher optimistisch basiert die Berechnung der Verkaufserlöse auf dem hohen Einkaufsniveau.

Dem historisch hohen Kaufpreis steht eine adäquate Beschäftigung für fünf Jahre gegenüber, danach entscheidet der Markt.