Kostenfrage. Geschlossene Fonds stehen in einem harten Wettbewerb innerhalb des Gesamtmarkts und innerhalb eines Anlagesegments. Zur Diskussion stehen als wichtiger Aspekt die einmaligen Fondsanlaufkosten. Bezogen auf das Eigenkapital können die Fondsanlaufkosten schon mal 30 Prozent und mehr ausmachen. Auch bei den laufenden Kosten und etwaigen Gewinnbeteiligungen für das Management treten zum Teil erhebliche Unterschiede zutage. Private-Equity-Beteiligungen beispielsweise werden zum Großteil als Dachfonds angeboten. Das impliziert bereits eine mehrfache Kostenbelastung, ehe der Anleger Auszahlungen erhält. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn die Vergütungen und Provisionen leistungsgerecht und den Investoren gegenüber fair ausgestaltet sind.

Private Equity. Der Vergleich von Publikumsbeteiligungen und Fonds für institutionelle Anleger offenbart, dass Retailfonds im Durchschnitt teurer sind als Anlagevehikel für Institutionelle. Das beginnt bei Fondsanlaufkosten, die bei institutionellen Fonds nur einen Bruchteil der Belastung bei geschlossenen Fonds ausmachen. Das liegt natürlich auch an den enormen Vertriebskosten, um Privatanleger zu gewinnen. Bei den Institutionellen läuft die Platzierung ganz anders ab, zumal die Fonds in der Regel geschlossene Veranstaltungen sind, zu denen neue Investoren kaum Zutritt bekommen.

„Standard“. Für die laufenden Kosten hat sich in der Beteiligungsindustrie mit der „22er-Regel“ eine Art Standard herauskristallisiert. Das heißt: Ein direkt investierender Fonds verrechnet eine jährliche Management-Fee von zwei Prozent und erhält am Ende eine Gewinnbeteiligung von 20 Prozent, sobald die Investoren einen Vorzugsgewinn von acht Prozent pro Jahr erreicht haben. Auf Dachfondsebene halbieren sich die Vergütungen in etwa. Typischerweise sind Venture-Capital-Fonds für Anleger etwas teurer als Buyout-Fonds. Außerdem bezieht sich die Management-Fee nur in der Investitionsphase auf das gesamte Fondsvolumen, danach gilt das tatsächlich investierte Kapital als Berechnungsbasis.

Privatanleger vs. Institutionelle. Privatanleger bekommen im Vergleich zu den Institutionellen wesentlich kostspieligere Fonds vorgesetzt. Zudem fällt bei Retailfonds die bei institutionellen Dachfonds eher unübliche Catch-up-Klausel auf. Durch sie wird das Management bei den Ausschüttungen nach Erreichen der Hurdle-Rate bevorzugt, bis es einen Teil oder die gesamte Vorzugsrendite des Anlegers erreicht hat. Erst dann wird der noch verbleibende Gewinn zwischen Anlegern und dem Management mit dem vereinbarten Carried Interest aufgeteilt.

Mit den Nebenkosten bei Private-Equity-Fonds befasst sich die Fondszeitung ausführlich in der Ausgabe 15-2008.