Was bisher geschah. In den Jahren 2001 und 2002 beteiligten sich rund 930 Anleger mit knapp 40 Millionen Euro über den 90. Dr. Peters-Fonds am Rohöltanker "VLCC Front Crown" (inzwischen "DS Crown"). Er kam vergleichsweise gut durch die Krise, nicht zuletzt durch eine 2012 und 2013 durchgeführte Kapitalerhöhung durch die Gesellschafter und eine Umschuldung zur Macquarie Bank 2015. Dadurch konnte er – wenn auch nicht den geplanten Auszahlungen an die Gesellschafter – den Verpflichtungen gegenüber den Banken immer gerecht werden. Im Hinblick auf eine bevorstehende Dockung im Herbst 2017 wurde Liquidität aufgebaut.

Dockung wird teurer. Eine Überprüfung im Vorfeld der Dockung ergab jedoch, dass die notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung des Klasseerhalts viel aufwändiger werden als zunächst veranschlagt: Einige Stahlwände der Tanks sind durch Korrosion im Laufe der Jahre zu dünn geworden und müssen ersetzt werden. Das könnte die Dockung doppelt so teuer machen als kalkuliert. Zu den bis zu 4 Millionen US-Dollar, die dafür aufgebracht werden müssten, käme auch noch der Verdienstausfall für drei Monate, die die Arbeiten dauern.

Was tun? Entsprechend stellt Dr. Peters die Frage nach der Wirtschaftlichkeit eines Weiterbetriebs des Schiffs und stellt in einem aktuellen Bericht zwei Szenarien vor: Weiterbetrieb bis Ende 2019 oder zeitnaher Verkauf bestmöglich. Die vorgestellten Berechnungen zeigen eigentlich keine wirklichen Alternativen. Während in beiden Varianten das Neukapital voll bedient würde, käme es zu einer Schlusszahlung auf das Altkapital bei einem Verkauf in Höhe von rund 16 Prozent, bei einem Weiterbetrieb von lediglich rund 2 Prozent. Bisher haben die Anleger inklusive Steuervorteile etwas mehr als 50 Prozent zurückbekommen. Das Schiff ist aber bereits 17 Jahre alt, der anstehende Klasseerhalt sehr teuer und der Weiterbetrieb wegen immer schwieriger zu kalkulierender Betriebskosten riskant. Ein zeitnaher Verkauf wäre wohl die bessere Lösung, auch wenn sich damit die bittere Wahrheit eines Kapitalverlusts einstellen dürfte.
Am Zweitmarkt wurde der Fonds zuletzt zu einem Kurs von 10 Prozent gehandelt. Einstweilen ist der Fonds jedoch vom Handel ausgesetzt.

Die Entscheidung über den Verkauf des Schiffs soll auf einer aoGV am 28 März fallen.