Existenzkrise. Seit heute haben es die Anleger des Dubai 1000 Hotelfonds schwarz auf weiß seitens der Fondsgeschäftsführung auf dem Tisch liegen: Ihr Fonds steht kurz vor dem Scheitern. Die Fondsgeschäftsführer Georg Recker und Andreas Mautner sprechen in einem Anlegerschreiben von einem drohenden Totalverlust. Das Hotelprojekt habe sich verschoben. Mit Ausschüttungen sei frühestens im zweiten Halbjahr 2010 zu rechnen. In einem schriftlichen Umlaufverfahren lässt die Geschäftsführung über eine Liquidation des Fonds abstimmen.

Hintergrund. Die Fondsgeschäftsführung schreibt an die Anleger, die Staatsanwaltschaft habe ihr Anfang 2008 mitgeteilt, „dass durch verschiedene Kreditinstitute eine Geldwäscheverdachtsanzeige erstatt worden sei“. Die Staatsanwalt ermittelt weiter gegen Recker. „Bei einer möglichen Ausweitung dieser behördlichen Ermittlungen, auch auf die Vereinigten Arabischen Emirate, ist die Gefahr gegeben, dass eine endgültige Realisierung des Hotel-Projekts nicht möglich ist“, räumt die Geschäftsführung ein.

Fragwürdige Abstimmung. Bis zum 29. Juli sollen die Anleger darüber abstimmen, ob sie eine Auflösung der Fondsgesellschaft befürworten. Die Beschlussvorlage sieht vor, „den Vertrag vom 6. Juni 2005 mit der Firma Steuerlehrgang.de FZ LLC über die Erstellung und Übertragung eines schlüsselfertigen Hotels im Namen der Gesellschaft aufzulösen und rückabzuwickeln“. Allerdings sollen damit sämtliche Ansprüche gegen die Steuerlehrgang.de FZ LLC aufgegeben werden. Nicht nur das: „Der Gesellschafter stimmt zu, dass er und die Gesellschaft auf Ansprüche gegen andere Gesellschafter, die Geschäftsführung, die Mittelverwendungskontrolle und den Treuhänder für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verzichten“, heißt es in der Beschlussvorlage.

fondstelegramm-Meinung. Der Dubai 1000 Hotelfonds roch von Beginn an nach einer Luftnummer. Inwiefern Georg Recker kriminelle Energie entwickelt hat, wird die Staatsanwaltschaft zeigen. Der Versuch, auf Wüstensand zu bauen, hat sich mindestens als naiv erwiesen. Die Art und Weise, mit der sich Recker & Co. nun aus der Verantwortung stehlen will, ist indiskutabel.

Anleger sollten der Beschlussvorlage auf keinen Fall zustimmen, um sich nicht den Weg für Schadensersatzklagen zu verbauen.