Flugzeuge waren viele Jahre als reine Leasingfonds ein Erfolgsmodell mit sehr geringen aber sehr sicheren Auszahlungen an überwiegend institutionelle Investoren. Flugzeuge waren in den 1990er Jahren ein geradezu langweiliges Investment. Das hat sich mit den operativen Modellen, wie sie Mitte der 2000er Jahre auf den Markt kamen und in denen das Bewirtschaftungsrisiko auf den Investor abgewälzt wird, wesentlich geändert.

Aber auch der Luftfahrtmarkt hat sich stark gewandelt. Es wird – schlechte Ökobilanz her oder hin– mehr denn je geflogen. Es gibt viele neue Fluggesellschaften, aber die Auflagen nehmen zu, die Kerosinpreise steigen und dass auch Fluggesellschaften in Turbulenzen geraten, ist inzwischen wohl ins Allgemeinbewusstsein eingedrungen: Die Folgen der Insolvenz von Air Berlin wird so ziemlich jeder in irgendeiner Form gespürt haben.

Die Zukunft des A380 dominiert gerade wieder die Schlagzeilen. Die australische Fluggesellschaft Quantas hat die Bestellung von acht A380 zurückgezogen. Nachdem Singapore Airlines für die vier ersten A380 ihre Verlängerungsoptionen nicht ausgeübt hat, hat inzwischen auch Air France angekündigt, die Leasingverträge für jene fünf Maschinen, die sie nicht selber besitzen, nicht zu verlängern. Das wird in den kommenden Jahren einige Dr.-Peters-Fonds empfindlich treffen.

Aber auch kleinere Fluggesellschaften mit kleineren Fliegern sind nicht vor Turbulenzen gefeit. Die Regional-Fluggesellschaft Flybe, mit der einige HEH-Fonds Leasingverträge haben, war ein Wackelkandidat. Vor einigen Tagen fand sich ein Käuferkonsortium, so dass es hier dem Vernehmen nach erstmal weitergeht. Ganz aktuell passt in das düstere Marktbild die Insolvenz der Germania. Der LloydFonds „Airportfolio II“ hat bei einer Tochtergesellschaft der insolventen Germania zwei A319 unter Vertrag. Mal schauen, wie es da weitergeht.

Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther