In den vergangenen Wochen haben zwei Airlines als Leasingnehmer und Vertragspartner in Flugzeugfonds ihre Verlängerungsoption gezogen: Virgin Atlantic für zwei A340, der eine im Doric Flugzeugfonds 1, der andere im Flugzeugfonds Emmeline von Lloyd Fonds. Emirates hat den Leasingvertrag für drei Boeing 777 aus den Dr. Petersfonds 122, 124, und 133 und für die aus dem Doric Flugzeugfonds 5 verlängert.

Das ist ein gutes Zeichen. Grundsätzlich bringen zwar Optionen tendenziell Nachteile für einen Fonds mit sich. Denn am Ende eines Leasingvertrags gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: Der Markt gibt höhere Leasingraten her. Dann ist klar, dass die Option gezogen wird, und der Fonds muss auf eine Chance, die der Markt hergeben würde verzichten. Zweitens: Der Markt gibt keine höheren Leasingraten her. Dann ist klar, dass die Option nicht gezogen wird und der Fonds trägt das Risiko, nur noch zu einer reduzierten Rate weiterfliegen zu können. Gekappte Chancen, bei vollem Risiko, das ist grundsätzlich gesehen ein Nachteil.

In Zeiten, in denen wesentliche Parameter bisheriger wirtschaftlicher Prognosen wie der Ölpreis, die Zinsentwicklung, Deflation und allen voran das weltpolitische Klima für große Verunsicherung sorgen, sind die Optionen mehr als nur ein Spatz in der Hand anstatt der Taube auf dem Dach. Einige der genannten Fonds kriegen während der Laufzeiten der gezogenen Optionen eine vollständige Entschuldung hin – und haben sich dennoch bisher plangemäß oder darüber entwickelt.

Jetzt warten alle auf die erste gezogenen Option für einen A380, das wäre ein sehr positives Signal weit über die aktutll betroffenen Fonds hinaus. Aber das Stimmungsklima dafür scheint im Moment dafür gut geeignet zu sein.

Eine gute Woche wünscht Tilman Welther