Die Gesellschafter der beiden Unternehmensgruppen Offen und Conti haben sich darauf verständigt, dass Offen sämtliche Anteile der Conti-Gruppe übernimmt inklusive den Zweidrittel-Anteil, den eine Conti nahestehende Gesellschaft an der Bremer Bereederungsgesellschaft hielt.

Mit insgesamt 169 Schiffen entsteht ein neues Schwergewicht. Conti wird – einstweilen zumindest – als operativ eigenständiges Unternehmen fortgeführt. In der seit neun Jahren darbenden Seeschifffahrt gab es zahlreiche Übernahmen, Fusionen und Pleiten, und Maßnahmen zur Konsolidierung sind nach wie vor das Mittel, die Hoffnung auf Besserung zu nähren. "Wir zahlen jetzt alle für unsere Fehler in der Vergangenheit – Reeder, Anleger und Banken", äußerte sich kürzlich Bertram Rickmers zerknirscht gegenüber dem Stern. Mitte der 2000er Jahre haben Reedereien weltweit viel zu viel Transportkapazität zu völlig überhöhten Preisen eingedeckt. Im Nachhinein wäre jeder bereit, von einer Blase zu sprechen.

Nicht das sich die beiden Situationen vergleichen ließen. Aber wenn man bedenkt, wie sehr der Immobilienweise Harald Simons gerade für seine Randbemerkung, dass es zu einem Trendbruch bei den Kaufpreisen für Wohnimmobilien in einigen Hochburgen kommen könnte, verhauen wurde, dann wünscht man sich etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit, vielleicht auch etwas mehr Respekt vor kritischen Stimmen allgemein.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther