Die Briten haben sich entschieden, die EU zu verlassen und haben damit ein weltweites Beben in Politik und Wirtschaft ausgelöst. Aktienkurse und das Britische Pfund gingen auf Talfahrt.

Und Sachwerte? Sie dürften davon nicht oder allenfalls randständig betroffen sein. Es gibt zwar zahlreiche offene und geschlossene Immobilienfonds mit Objekten in Großbritannien und einige Kraftwerke Erneuerbarer Energien, die über deutsche KG-Modelle finanziert werden. Aber allein die Tatsache, dass sie in einem Land belegen sind, das jetzt aus der EU ausschert, bringt zunächst keine besonderen Veränderungen mit sich. Kauf-, Miet- und Einspeiseverträge haben weiterhin Bestand und werden nicht austrittsbedingt nicht mehr bedient. In aller Regel sind Fremdkapital-Darlehen währungskongruent aufgenommen worden, so dass Währungsschwankungen während der Darlehenslaufzeiten keine Rolle spielen. Erst beim Exit, wenn es zu einem Verkauf in Britischen Pfund kommt, realisieren sich Währungsverluste. Das setzt aber voraus, dass das Pfund dauerhaft gegenüber dem Euro an Wert verliert, was erst noch abzuwarten wäre.

Auch wenn man geneigt ist, den Briten als solchen derzeit für nicht ganz zurechnungsfähig zu halten: Großbritannien wird weiterhin starkes Interesse an internationalen Handels- und Vertragsbeziehungen haben und sich entsprechend verhalten.

Für die wirtschaftliche Entwicklung von Sachwerte-Fondsbeziehungen zu Großbritannien sehe ich durch den Brexit keine akute Gefahr gegeben.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther