Angebote, über einen geschlossenen Fonds in Studentenwohnheime zu investieren, gibt es seit 2011. So richtig Fahrt aufgenommen hat der Markt für kleinteiliges Wohnen aber erst in den vergangenen vier Jahren. Unter dem Sammelbegriff des Microliving, zeigt der Immobilienmarkt seine Fähigkeit, sich flexibel an gesellschaftliche und lebensweltliche Veränderungen anzupassen. Nicht nur die Studierenden brauchen temporär eine kleine, funktionstüchtige Bleibe – möglichst mitten in der Stadt. Das Leben in der Stadt, zumal in der Großstadt entspricht mehr dem heutigen Lebensgefühl, dem Erlebnishunger, der Erwartung an Annehmlichkeiten und Komfort als ein Leben auf dem Lande, wo die Infrastruktur oft noch hinterherhinkt und die Beschäftigungssituation schlechter ist. Und wer dennoch das Leben im Grünen vorzieht, der ärgert sich darüber, pendeln zu müssen und auf dem Lande gewonnene Lebensqualität im alltäglichen Stau wieder einbüßen zu müssen.

Arbeitsplätze und ganze Lebensentwürfe sind viel mobiler geworden, individuelle Planungshorizonte sind kürzer geworden, erfolgreich ist, wer flexibel bleibt. Diese Entwicklung befeuerte die Nachfrage nach urban gelegenen kleinen Wohneinheiten. Nicht nur die Studierendenzahlen nehmen zu auch die Singlehaushalte. Entsprechend hat sich das Transaktionsvolumen für Mikroapartments in Deutschland in den vergangenen vier Jahren versechsfacht. 2017 lag es oberhalb einer Milliarde Euro.

Der Markt der Mikroapartments ist dabei, sein Nischendasein zu verlassen. Bisher waren es überwiegend institutionelle Investoren, die im größeren Stil eingestiegen sind. Aber nicht zuletzt durch die Aufmerksamkeit, die Crowdinvestings immer wieder auf sich ziehen –und entsprechende Projekte mitfinanziert haben – ändert sich das. In den vergangenen Jahren gab es auch immer wieder geschlossene Publikumsfonds, aktuell plant Patrizia eine Neuemission.

Vor diesem Hintergrund empfehle ich Ihnen den ausführlichen Marktbericht von Christina Anastassiou. Sie bringt Sie auf den Stand der Dinge, orientiert zu den Begrifflichkeiten, zu den Investmentchancen, den Anbietern und Nachfragern, zu erzielbaren Renditen, und Sie erfahren, wieso Mikroapartments eine Antwort auf die Mietpreisbremse sein können.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther