Es ist eine alte Frage. Was ist günstiger: Zur Miete wohnen oder in Eigentum? Der Wohnbauunternehmer Accentro hat beim Institut der deutschen Wirtschaft eine Studie in Auftrag gegeben, um diese Frage vor dem Hintergrund der aktuellen Verhältnisse zu beantworten.

Das Ergebnis fällt ganz klar aus. Im bundesdeutschen Durchschnitt ist es um ein Drittel günstiger in Eigentum als zur Miete zu wohnen. Im Norden lohnt sich Eigentum noch mehr: In Hamburg ist es 40 Prozent günstiger, in Eigentum zu wohnen, in Stuttgart 23 Prozent. Gleichwohl geht jedoch die Anzahl der Käufer zurück, obwohl Wohneigentum aufgrund niedriger Zinsen immer erschwinglicher wurde. Typische heutige Käufer sind 48-jährige Doppelverdiener, nicht etwa junge Familien mit Kindern. Denn, so gleichermaßen Ergebnis wie Appell der Studie, die Erwerbsnebenkosten und das notwendige Eigenkapital zur Finanzierung hält die meisten Haushalte davon ab, Eigentum zu erwerben.

An den Eigenkapital-Hürden etwas zu ändern, wäre volkswirtschaftlich riskant, man erinnere sich an die Ursachen der Kreditkrise vor zehn Jahren. Aber an den Erwerbsnebenkosten könnte man durchaus was ändern: man könnte zum Beispiel die Grunderwerbsteuer für den Ersterwerb einer Wohnimmobilie senken – oder ganz aussetzen, wie es die FDP bei den Verhandlungen zu Jamaika in Schleswig-Holstein versucht hat, sich aber nicht durchsetzen konnte.

Noch nicht, wie zu hoffen steht, denn nicht nur etwa im Hinblick auf die Notwendigkeit, private Altersvorsorge zu treffen, wäre das sehr zu begrüßen, den Erwerb der zweiten und weiterer Immobilien könnte man dann ja entsprechend höher besteuern.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther