Viele große Namen und traditionsreiche Unternehmen der hanseatischen Seeschifffahrt mussten sich in den vergangenen Jahren neu orientieren, nach neuen Geldgebern suchen oder unter den Fittichen ehemaliger Konkurrenz Schutz suchen. Ahrenkiel ging an MPC und Thien & Heyenga, Ernst Russ wurde von HCI übernommen – die sich seither mit dessen Namen schmückt. Vor ein paar Jahren schon ging Komrowski an E.R. Shipping und inzwischen denken die Brüder Erck und Bertram Rickmers darüber nach, wieder gemeinsame Sache zu machen.

Vor ein paar Wochen hat die Reederei Alfred C. Toepfer Insolvenz angemeldet, um die es aber, nachdem sie sich von Alfred C. Toepfer International getrennt hatte, bei Fondsschiffen ohnehin schon etwas stiller wurde.

Zuletzt meldete Anfang Juli die Reederei Hermann Wulff, deren Geschichte bis ins Jahr 1830 zurückgeht, Insolvenz an. Das MS Hermann Wulff, ein 2.732-TEU-Conteinerfrachter, der 2007 vom Emissionshaus Ship Invest als Fondsbeteiligung angeboten wurde, ist daraufhin ebenfalls in die Insolvenz gerutscht. Offenbar noch in Fahrt ist der Aframaxbulker John Wulff aus dem Fonds Maritm Equity I.

Die Insolvenz der Mare Schiffahrtsgesellschaft mbH, die zur Jüngerhans-Gruppe gehört und in zahlreichen Fonds die Komplementärsstellung hielt, dürfte hingegen in erster Linie einen strategischen Hintergrund haben, denn die Reederei Jüngerhans führt in ihrer Flottenliste allein für dieses Jahr drei Neubauten und jeweils zwei für die kommenden beiden Jahre. Da scheint′s also weiterzugehen.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther