Vergangenes Jahr um diese Zeit hatte Hansa Treuhand gerade die Bafin-Zulassung als KVG erhalten und einen Flugzeugfonds angekündigt. Seit 1983 legte sie über 100 Schiffsfonds mit einem Investitionsvolumen von vier Milliarden Euro auf, die Hälfte davon Kapital von Privatinvestoren. Später kamen Private Equity und Flugzeuge hinzu. Hansa Treuhand stand in der Branche für Kontinuität und Prosperität. Damit ist jetzt Schluss: Hansa Treuhand zieht sich aus dem Emissionsgeschäft zurück und besinnt sich allein auf das Reederei- und Kreuzfahrtgeschäft.

Insbesondere im Markt der Schiffe und Flugzeuge ist es offenbar zu eng geworden für Beteiligungsmodelle: Die Margen für die Anbieter und die Renditen für die Anleger sind zu klein geworden, die Risiken hingegen zu groß.

Allein bei Immobilien scheint der Rubel im Emissionsgeschäft noch zu rollen. Wir haben diese Woche drei verschiedene Modelle in der Analyse: Publikums-AIF nach KAGB von Patrizia, die eine restriktive Informationspolitik mit den neuen regulatorischen Vorgaben rechtfertigt, ein Crowdinvesting von Exporo, das einen sehr sportlichen Verkaufserlös zur Kalkulationsgrundlage macht und das so genannte Aufteilergeschäft, das derzeit bei Pflegeimmobilien unglaublich boomt, aber auf einfachste immobilienwirtschaftliche Kennzahlen pfeift. Umso erstaunlicher, dass auch zahlreiche Volksbanken und einige Sparkassen diesen Gaul satteln und ihm mächtig die Sporen geben.

Eine Woche mit nur wenig Risiko aber viel Rendite wünscht
Tilman Welther