Alle waren sich darüber im Klaren und haben es zuweilen auch formuliert: Irgendwann gibt es auch bei Immobilien-Crowdinvestings die erste Pleite. Wenn sie dann jedoch unmittelbar droht, ist man doch erstaunt, insbesondere, weil es jetzt ein Projekt getroffen hat, das in unserer Analyse ganz gut abgeschnitten hat: Das Projekt Luvebelle von Zinsland sieht den Bau von Mikro-Apartments in Berlin vor. Der Bau ist, wenn auch mit Verzögerung, relativ weit gediehen und als Globalobjekt bereits vollständig verkauft. Ein paar Wochen bevor sie das Crowddarlehen hätte zurückführen sollen, hat die Projektentwicklungsgesellschaft und Darlehensnehmerin, die CONREM-Ingenieure GmbH aus München, einen Insolvenzantrag gestellt.

Hätte man das kommen sehen können? Die Eckdaten, die im Vorfeld bekannt und Grundlage einer Investitionsentscheidung waren, sahen nicht schlecht aus: Viel Eigenkapital, viel Erfahrung, zukunftsträchtiges Segment und eine gute Lage. Dieses Projekt, so scheint es, kann eigentlich kaum die Ursache der Insolvenz sein.

Die Apokalyptiker, die Crowdinvestings generell und von Anbeginn verdammten, sehen sich gleichwohl bestätigt. Die Platzierung neuer Crowdprojekte geht indes mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Ist die Crowd blind oder kann sie einfach nur besser differenzieren als die pauschalen Untergangspropheten. Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischen liegen. Wo genau, das wollen wir zusammen mit Ihnen und – neben anderen – mit dem Geschäftsführer von Zinsland auf unserem Symposium „Sachwerte digital“ am 19. Oktober im Frankfurter Messeturm erörtern.

Eine gute Woche wünscht Tilman Welther