Kommende Woche sind zwei Börsengänge avisiert: Scout 24, bekannt durch die Internet-Anzeigenplattformen Immobilienscout24 und Autoscout24, will knapp eineinhalb Milliarden Euro erlösen. Die Kunststoff-Sparte von Bayer geht unter dem Namen Covestro an die Börse und will 2,5 Milliarden Euro erlösen. Es wäre der höchste Emissionserlös am Frankfurter Parkett seit dem Börsengang der Deutschen Post im Jahr 2000.

Im Shipping Select 26 bündelte HCI vier Plattformversorgungsschiffe und vier Produktentanker zu einer 180 Millionen Euro-Investition. Die MPC-Starflotte mit 14 Containerschiffen kam auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von 720 Millionen US-Dollar. Der erste floppte. Mühevolle Aufräumarbeiten bescherten der Kanzlei Nittel & Minderjahn und ihrem Mandanten jetzt den Erfolg, dass eine Provinzsparkasse aus dem Erzgebirge eine 15.000 Euro-Beteilung rückabwickeln muss. Beim zweiten hängt es noch von einem schwelenden Rechtsstreit ab, ob es beim bisherigen Naja-Erfolg bleibt, oder ob er verdampft.

Macht bei Sachwerten die Größe den Erfolg schwieriger? Könnte man meinen. Einerseits. Die Kosten, die die Regulierung den Emissionshäusern aufbürdet, die sie natürlich ganz oder in Teilen auf ihre Fondsgesellschaften umlegen müssen, sind mehr denn je genötigt, eher große als kleine Volumina zu fahren, um über Skaleneffekte und Relationen das Ausufern von Kostenanteilen zu verhindern oder wenigstens nicht so deutlich sichtbar werden zu lassen.

Andererseits gibt es freilich Gegenbeispiele. Die Gesamtvolumina der Fonds von Jamestown bewegten sich zuletzt immer im Bereich mehrerer hundert Millionen Dollar.
Schiere Größe allein steht dem Erfolg also nicht im Wege.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther