Kennen Sie das? Sie kommen an eine Fußgängerampel, die über eine im Moment gar nicht befahrene Straße führt, drücken auf den gelben Buzzer und bekommen per roter Leuchtschrift Bescheid: "Signal kommt". Und dann dauert es noch gefühlte fünf Minuten, bis die Ampel von rot auf grün springt. Der Fahrer des Wagens, der ausgerechnet gerade dann kommt und anhalten muss, versteht gar nicht, warum Sie feixen.

Ich kenne eine Fußgängerampel, da ist das anders. Vor der Unibibliothek in der Berliner Fasanenstraße fordert man grün und es vergehen keine fünf Sekunden bis man gehen kann. Wenn Sie unmittelbar danach wieder drücken, dauert es länger. Nicht etwa, dass Sie sich einen Spaß erlauben könnten. Für Autofahrer ist es – wenn eine Ampel nicht in eine übergreifende Verkehrflussregulierung integriert ist – gleichgültig, ob der erste oder der 100. Wagen schließlich halten muss. Für den Fußgänger, der auf jeden Fall und bei jedem Verkehrsaufkommen warten muss, ist es als Bewohner von Digitalien vorsintflutlich.

Warum gibt es noch so viele analoge Relikte?

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther