je blinder ein Pool, so lautet ein von mir immer wieder betontes Credo, desto beredter müssen die zugrunde gelegten Investitionskriterien sein. Sprich, was sich am konzeptionsbedingt nicht vorhandenen Objekt nicht darstellen lässt, muss in der Beschreibung des Vorhabens umso deutlicher werden. Ergänzen lässt sich das um die Qualität der sich anschließenden Kommunikation darüber, wie – um im Bilde zu bleiben – ein Blindpool langsam sichtbar wird, also seine Blindheit verschwindet.

Ein Beispiel, das sich wohltuend von vielen anderen Blindpools abhebt ist der AIF HTB 6. Geschlossenes Immobilieninvestment Portfolio. Ohne nach KAGB dazu verpflichtet zu sein, wurde im Frühjahr dieses Jahres ein Nachtrag veröffentlicht, der das bisher angekaufte Portfolio vorstellt. Damals waren gemäß Platzierungsstand knapp fünf Millionen Euro investiert und die Fondsgeschäftsführung legte detailliert dar, für wie viel welcher Zielfonds eingekauft wurde. Das fand jetzt, ein halbes Jahr und sechs Millionen Euro später seine Fortsetzung: schön übersichtlich und unter Nennung aller Zielfonds und Größenordnungen wurde das komplette Portfolio nachvollziehbar vorgestellt.

Gleichwohl hatte ich noch zwei, drei kleine Nachfragen, rief bei HTB an, und bekam zunächst nur einen Rückruf versprochen. HTB-Geschäftsführer Patrick Brinker rief dann von unterwegs zurück. Ohne meine Fragen zu kennen und sich entsprechend vorbereitet zu haben, kannte er jede einzelne Zahl, jeden Hintergrund des Ankaufs jedes einzelnen der zurzeit 27 Zielfonds, jede Fußnote.

Kompliment, so geht gute Fondskommunikation.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther