Einerseits nimmt die Anzahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahrzehnten stark zu. Andererseits entwickeln sich mehr und mehr alternative Pflegemodelle und mobile Dienstleistungen, so dass man aus demografischen Statistiken nicht ohne Weiteres eine sich parallel entwickelnde Nachfrage nach Pflegeplätzen und einen entsprechenden Werterhalt bestehender und künftiger Pflegeimmobilienfonds ableiten darf.

Einerseits sind Kurzläuferfonds Renditefresser, weil unvermeidliche Anfangskosten auf weniger Jahre umgelegt werden müssen. Andererseits verkauft sich eine Immobilie etwa mit einem noch sieben Jahre geltenden Mietvertrag einfacher und lukrativer als zum Beispiel eine mit einem nur noch ein oder zwei Jahre laufenden Mietvertrag.

Einerseits sorgt die Regulierung und Standardisierung der Branche für zunehmende Akzeptanz geschlossener Fonds und rechtliche Sicherheit. Andererseits ist es vor allem die rechtliche Sicherheit von Anbietern und Vertrieben, nicht so sehr die Rechtsposition der Investoren, die sich in den vergangenen Jahren verbessert hat.

Was will ich damit sagen? Trotz aller gesetzlicher Neuerungen, die im Zeichen von Transparenz, Vereinheitlichung und Etablierung von Kontrollmechanismen in den vergangenen Jahren ins Werk gesetzt wurden, bleibt eines erhalten: Jeder Alternative Investmentfonds ist von jedem anderen Alternativen Investmentfonds so sehr verschieden, dass spezifische Eigentümlichkeiten herausgearbeitet werden müssen, dass, was für den einen Fonds gut und richtig ist, nicht automatisch auch für einen anderen gilt und dass trotz aller Darstellungs- und Berichtspflichten die eigentlichen Kann-Bruchstellen einer Konzeption unerkannt bleiben können. Das ist unser fondsanalytisches Credo.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther