Die Anzahl der in China lebenden Menschen lässt sich nicht genau angeben. Trotz diverser Versuche, die Bevölkerung durchzuzählen, verbleibt eine statistische Unschärfe. Angesichts der Größe Chinas ist sie beträchtlich. Sie dürfte so groß sein, wie die Anzahl der in den USA lebenden Menschen. Anders ausgedrückt: Die Anzahl der in den USA lebenden Menschen ist so groß wie der Unschärfebereich bei der Angabe der Anzahl der in China lebenden Menschen. Interessant, oder?

Da lobe ich mir doch deutsche Statistiken, obwohl es hier auch Unschärfebereiche gibt. Der aktuelle Retail Real Estate Report von Hahn dokumentiert für 2015 einen Einzelhandelsumsatz in Deutschland in der Höhe von 460 Milliarden Euro, die aktuelle Studie der ILG, "Der Mieter im Fokus", hingegen 470 Milliarden. Dazwischen passt das Volumen des im Markt der geschlossenen Fonds akquirierte Eigenkapital in einem seiner besten Jahre. Inzwischen ist er viel, viel kleiner als der Unschärfebereich zwischen zwei Statistiken.

Die Studie von ILG hat den Vorteil, dass sie sehr scharf fasst, wie es dazu kommt, dass einerseits der Online-Handel auf dem Vormarsch ist und dass andererseits zugleich auch der stationäre Handel brummt und auf Expansionskurs ist. Das liegt weniger an allgemeinen Zuwächsen, vermeintlich groß genug, dass alle darin ihren statistischen Graubereich finden. Vielmehr liegt es an der Herausforderung, sich neu positionieren zu müssen, vor die der Online-Handel den traditionellen Einzelhandel gestellt hat – und daran, dass der sie angenommen und gemeistert hat.

Die Analyse des aktuellen Crowdinvestings von Exporo, das einlädt, die Neupositionierung einer Einzelhandelsimmobilie in Gifhorn mitzufinanzieren, dabei aber in einigen wesentlichen Punkten recht unscharf bleibt, rundet unser Package für diese Woche ab.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther