Neue Energie. In das Segment Erneuerbare-Energien-Fonds kommt Bewegung. Zwar kommen immer noch viele Neulinge auf den Markt. Aber auch etablierte Initiatoren entdecken den Markt für sich. Viele Projekte liegen für dieses Jahr noch in der Pipeline. Solarfonds kamen im Jahr 2007 auf einen Marktanteil von 42,5 Prozent unter den Erneuerbare-Energien-Fonds, gefolgt von Biogasfonds auf Platz zwei mit einem Anteil von 20,7 Prozent.

Windkraft. Es gibt viele Gründe, warum Windfonds nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Verfehlte Prognose, schlechte Gutachten, sinkende Mindestvergütung und weniger lukrative Standorte im Binnenland sind einige davon. In einigen Punkten hat die Branche aus ihren Fehlern zwar gelernt. Probleme bestehen aber noch immer darin, Risikohinweise der eingeschalteten Windgutachter offen im Prospekt darzulegen. „Vorsicht ist regelmäßig geboten, wenn der Geschäftsführung eine besondere Vergütung für phantasievoll definierte Ertragsziele zugesichert wird oder in dem Fonds nicht von vorneherein ein Beirat vorgesehen ist“, meint Rechtsanwalt Ulf-Hellmann-Sieg von der Hamburger Kanzlei Klemm & Partner.

Solarenergie. Bei Solarfonds ist entscheidend, ob die geplanten Solarparks bereits stehen oder erst noch geplant werden müssen. Wichtige Kriterien sind zudem der Standort und die Ertragsprognose. Sie sollten durch mehrere, voneinander unabhängige Gutachten gestützt werden. Da die Branche noch jung ist, liegen leider kaum Erfahrungswerte vor. Ein weiteres Problem drückt auf der Kostenseite: Seit zwei Jahren steigt der Preis für Silizium. Bislang konnten Hersteller ihre Preise noch relativ konstant halten, da der technische Fortschritt und die Kapazitätsauslastung bis zum Anschlag weitgehend den Preisanstieg abfedern konnten. Lange wird das aber nicht mehr anhalten. Dann muss entweder die Nachfrage deutlich ansteigen oder die technischen Neuerungen müssen greifen, damit Solarzellen günstiger werden.

Biogas. Entscheidende Punkte für Biogasfonds: erfahrene Partner müssen an Bord sein, Bau- und Betriebsgenehmigungen müssen vorliegen, ebenso wie eine Zusage für die Fremdfinanzierung. Vertriebe und Investoren sollten unbedingt auch die Frage nach dem Standort klären. Gerade bei größeren Anlagen ist genau zu prüfen, ob genügend Rohstoffe im näheren Umfeld zur Verfügung stehen. Biomasseanlagen laufen oft nicht in gewünschtem Umfang, weil sie nicht ausreichend Material bekommen.

EEG-Novelle. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll in Deutschland dazu beitragen, den Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen deutlich zu steigern. Das Ziel von 12,5 Prozent für das Jahr 2010 wurde bereits vergangenes Jahr erreicht. Der technische Fortschritt beschränkt sich nach Ansicht von kritischen Beobachtern in erster Linie auf die Senkung der Produktionskosten, anstatt eine Steigerung des Wirkungsgrades zu erreichen. Das novellierte EEG soll diesen Fehlentwicklungen gegensteuern. Für Solarinvestments wird es zu Einschnitten kommen, dagegen wird die Windenergie auf dem Meer von den geplanten Änderungen profitieren.

Banken im Vorteil. Internationale Bankkonsortien spielen bei den großen Energieprojekten wie praktisch bei allen großen Energieanlagen eine ganz zentrale Rolle. Nach Einschätzung von Rechtsanwalt Dr. Martin Maslaton von der Maslaton Rechtsanwaltsgesellschaft in Leipzig kommen gute Produkte kaum noch auf den Publikumsmarkt. Privatanlegern rät er: „Die Initiatoren sollten selbst die Projektierer sein und mit sehr hohem Eigenrisiko in den Projekten stecken.“

Über den Markt der Investments in erneuerbare Energien berichtet die Fondszeitung ausführlich in ihrer Ausgabe 9-2008.