Angebot. Als sei es ein todsicheres Geschäft, wirbt der Münchener Initiator Gamebridge für seinen ersten Dubaifonds. Ziel der Gesellschaft ist die partnerschaftliche Errichtung und Vermietung eines Bürogebäudes. 15 Millionen Euro Eigenkapital will Gamebridge über den Vertrieb Playland Distribution einsammeln. Die Mindestbeteiligung beträgt 10.000 Euro oder 15.000 US-Dollar zuzüglich fünf Prozent Agio. Der Fonds läuft mindestens bis Ende Juni 2023.

Konzept. Der Fonds übernimmt 49 Prozent der in Dubai ansässigen Kapitalgesellschaft Emirate Forum Project LLC. Die verbleibenden Anteile hält die Abdulla Ali Bin Haider Gen. Trading LLC. Zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung war die Joint-Venture-Gesellschaft allerdings noch nicht gegründet – das ist an das Einwerben von mindestens acht Millionen Euro Eigenkapital gebunden. Daher existieren für die Investitionsvorhaben keine Verträge.

Strategie. Der Geschäftspartner in Dubai soll ein Grundstück zu einem „subventionierten Sonderpreis“ erwerben und der Emirate Forum Project LLC ein Nutzungsrecht für mindestens 20 Jahre einräumen. Nach dem Abriss des bestehenden Gebäudes ist die Errichtung eines fünfstöckigen Bürogebäudes samt Tiefgarage geplant. Der Bau soll von der Al Oroba Contracting Company LLC in 18 Monaten realisiert werden. Die Fertigstellung ist bis Ende 2010 vorgesehen; hinterher steht die Vermietung an. Ob es hier bereits (Vor-)Verträge gibt, lässt der Prospekt offen. Die Abdulla Ali Bin Haider Gen. Trading LLC garantiert sowohl die Mieten über zwölf Jahre als auch die Tilgung des Darlehens im Zeitraum von 2011 bis 2015.

Investition. Das Projektvolumen beläuft sich auf 165 Millionen Dirham (umgerechnet rund 32,3 Millionen Euro). Eine konsolidierte Investitionsrechnung fehlt im Prospekt. Vom Fondsvolumen in Höhe von 15,96 Millionen Euro inklusive Agio fließen knapp 13,33 Millionen Euro in die Beteiligungsgesellschaft in Dubai. Das entspricht einer Investitionsquote von verbesserungswürdigen 83,5 Prozent. Die nicht näher genannte „Hausbank des Partners“ soll ein Darlehen in Höhe von 90 Millionen Dirham (17,6 Millionen Euro) zur Verfügung stellen. Ein entsprechender Vertrag liegt noch nicht vor.

Prognose. Welche Annahmen den kalkulierten Mieteinnahmen zugrunde liegen, erschließt sich dem Prospektleser nicht. Für die ersten fünf Jahre garantiert der Projektpartner Einnahmen von 27 Millionen Dirham; ab dem sechsten Jahr sind es 24 Millionen Dirham. In einer zusätzlichen Kalkulation geht der Anbieter von 37 Millionen Dirham aus. Zum Ende der Laufzeit will der Fonds seine Anteile an der Projektgesellschaft an den Partner verkaufen. Der Initiator wirbt mit einer garantierten Gesamtauszahlung an die Anleger in Höhe von 235 Prozent.

fondstelegramm-Meinung. Die Darstellung der Fondspartner, des Bauvorhabens und des Zielmarkts ist dürftig. So bleibt die Werthaltigkeit der prospektierten Garantien unklar, zumal sich derartige Zusagen immer erst in der Praxis beweisen müssen. Es bestehen erhebliche Risiken hinsichtlich der Fertigstellung und Verträge sowie der Schlüsselpersonen beziehungsweise Schlüsselfirmen. Dennoch gleich auf der Prospekttitelseite mit Garantien zu werben, ist fahrlässig. Weder der Markt noch die Performance der bisherigen Dubaifonds sind für neue Beteiligungen einladend.

Deutlicher kann man es nicht ausdrücken: Nicht zeichnen.