Angebot. Anleger beteiligen sich je zur Hälfte an zwei Fondsgesellschaften, die jeweils einen kleinen neuen Massengutfrachter erworben haben. Das Fondsvolumen inklusive Agio beträgt rund 26,1 Millionen Euro. Die Fondswährung ist Euro. Anleger können dem Fonds ab 15.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio beitreten. Die Fondsgesellschaften optieren zur Tonnagesteuer. Anleger erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Die im Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt zehn Prozent des Zeichnungsbetrages. Frühestens zum 31. Dezember 2026 kann die Beteiligung ordentlich gekündigt werden.

Frachtraten-Index. Der Baltic Dry Index, Index für Frachtraten und anerkannter Wirtschaftsindikator, hatte im Mai 2008 seinen absoluten Rekordstand mit 11.793 Punkten erreicht. Bis Anfang Dezember stürzte er auf ein Tief von 663 Punkten ab. Im Januar 2009 scheint der Index mit 818 Punkten seine Talsohle durchschritten zu haben. In welchem Maße der Index auf den Nischenmarkt der Minibulker anwendbar ist, kann wegen fehlender Marktdaten nicht gesagt werden. Die gesamte Bulker-Flotte wird jedoch in den nächsten Jahren ein gehöriges Wachstum an den Tag legen. Das Angebot von Tonnage wird sich in den nächsten ein bis zwei Jahren schneller als die Nachfrage entwickeln.

Historie. Die Gesellschaft für Handel- und Finanz mbH hat seit 1985 bis Ende 2007 insgesamt 108 Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von rund einer Milliarde Euro emittiert, darunter 67 Schiffsfonds. Von den laufenden 54 Schiffsfonds konnten im Jahr 2007 25 ihre geplanten Reedereiüberschüsse erreichen, 29 nicht.

Vertragsreeder. Vertragsreeder und Poolmanager ist die mit dem Initiator verflochtene G.H.S. Global Hanseatic Shipping GmbH. Derartige Verflechtungen erhöhen tendenziell das Risiko im Fonds. Das Unternehmen wurde im Jahr 2001 gegründet und betreut derzeit fünf Containerschiffe und neun Massengutfrachter.

Schiffe. Die Fondsgesellschaften haben im Juli 2008 von der Liend Shipping Inc., Panama, je einen Bulkcarrier mit rund 7.500 tdw für jeweils 16,3 Millionen US-Dollar erworben. Ob Zwischengewinne für den Verkäufer entstanden, kann GHF leider nicht sagen. In einem Gutachten vom Juli 2008 betrug der Marktwert elf Millionen Euro, auf Basis des Durchschnittswechselkurses 2008 von 1,47134 US-Dollar/Euro wären dies rund 16,18 Millionen US-Dollar. Das MS „Global Helena“ soll im Mai 2009 von der chinesischen Werft Ningbo Xinle Shipbuilding Co. Ltd. über den Verkäufer an den Fonds abgeliefert werden. Laut GHF verläuft der Baufortschritt planmäßig. Das MS „Global Hekate“ wurde bereits im Dezember 2008, einen Monat früher als geplant, an den Fonds übergeben.

Beschäftigung. Im August 2008 wurden Befrachtungsverträge mit der Apollo Shipping GmbH & Co. KG, Hamburg geschlossen. Das Unternehmen befrachtet derzeit über 50 Schiffe. Zusammen mit den sechs Schwesterschiffen aus den GHF-Fonds Global Bulker I bis III sowie Eigenkapitalfonds Global Bulker EK I sind die Fondsschiffe von Beginn an in dem seit August 2007 bestehenden Erlöspool beschäftigt. Alle Pool-Schiffe fahren im Spotmarkt. Die Befrachtungskommission beträgt drei Prozent der Bruttofrachterlöse. Die Netto-Frachtraten wurden durchgehend mit 6.075 Euro je Tag kalkuliert. Leider wurde damit von einem gleichbleibend hohen Frachtratenniveau ausgegangen. Laut GHF betrug die Pooldurchschnittsrate von Februar bis November 2008 knapp über 6.000 Euro pro Tag, dabei handelt es sich jedoch um einen Durchschnittswert, der sowohl die guten als auch die schlechten Zeiten des Bulkermarkts abbildet. Die Novemberrate konnte GHF nicht nennen. Laut Gutachter betrug die Charterrate vergleichbarer Schiffe für Jahresabschlüsse von 2002 bis Juli 2008 durchschnittlich 5.400 Euro je Tag. Die kalkulierten Ansätze im Spotmarkt wurden von ihm im Juli 2008 als erzielbar angesehen.

Finanzierung. Rund 37 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden aus Eigenkapital finanziert, 63 Prozent aus Darlehen. Die Darlehensverträge liegen vor. Die Valutierung ist zu rund 37 Prozent in Schweizer Franken und der Rest in Euro geplant. Für das Schweizer Franken-Darlehen wurden Devisentermingeschäfte für die Investitionsphase abgeschlossen. Weitere Fremdwährungen sind möglich, was mit entsprechenden Währungsrisiken für die Anleger verbunden wäre. Die Tilgung muss bis 2024 erfolgen. Für die Zwischenfinanzierung hat der Fonds Darlehen in Höhe von insgesamt zwei Millionen Euro aufgenommen, desweiteren einen Betriebsmittelkredit in Höhe von insgesamt 500.000 Euro. 87,6 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden für die Kaufpreise der Schiffe ausgegeben, 1,9 Prozent für Bauaufsicht und Erstausrüstung, 1,1 Prozent für Maklergebühren, 0,4 Prozent für die vorbereitende Bereederung, ein Prozent sind Finanzierungskosten, 0,1 Prozent fließen in die Liquiditätsreserve, 7,9 Prozent sind Fondsnebenkosten, das entspricht 21,1 Prozent des Eigenkapitals.

Verlaufsprognose. Die Bereederungsgebühr beträgt vier Prozent der Nettofrachteinnahmen. Es wurde mit 360, in den Jahren der Dockung mit 354 und 357, für die Kostenkalkulation mit 365 Einsatztagen gerechnet. Währungssicherungen für den Kapitaldienst des Schweizer Franken-Darlehens gibt es derzeit noch nicht. Für die Schiffsbetriebskosten wurden je Schiff rund 1.973 Euro je Tag angesetzt und erst ab 2011 mit nur zwei Prozent gesteigert. Der in US-Dollar anfallende Kostenanteil wurde mit einem Kurs von 1,36 US-Dollar je Euro berücksichtigt. Der Gutachter bezeichnete den Erstansatz als realistisch und marktüblich für die europäische Fahrt. Für Klassearbeiten wurden über die gesamte, rund 18jährige Fondslaufzeit je Schiff 1,07 Millionen Euro berücksichtigt. Die laufenden Fondsnebenkosten betragen durchgehend 0,86 Prozent des Eigenkapitals. Für rund 73 Prozent der Darlehenssumme wurden zehnjährige Zinssicherungen vereinbart, dies erhöht die Sicherheit im Fonds. Im Jahr 2026 ist der Verkauf der dann rund 18 Jahre alten Schiffe für optimistische 40 Prozent der Kaufpreise vorgesehen. Der Gutachter geht bei einem 15 Jahre alten Schiff von einem Verkaufserlös in Höhe von 35 bis 40 Prozent bei guten und 25 Prozent bei mittelmäßigen Marktverhältnissen aus.

Rückfluss. Während der rund 18jährigen Fondslaufzeit sollen die Anleger Auszahlungen in Höhe von insgesamt 172 Prozent ihres Eigenkapitals ohne Agio erhalten, bei Verkauf weitere 106 Prozent, was eine prospektierte Gesamtauszahlung in Höhe von 278 Prozent ergibt. Die IRR-Rendite nach Steuern beträgt jährlich 8,2 Prozent.

Vertragsgestaltung. Gesellschafterversammlungen sind unabhängig von den anwesenden Stimmen beschlussfähig.

fondstelegramm-Meinung. Dass Vertragsreeder, Poolmanager und Initiator verflochten sind, dürfte Verständigungsprobleme verringern, trägt jedoch auch ein gewisses Konfliktpotential durch unterschiedliche Interessenlagen in sich. Inwieweit sich die dramatische Bulkermarktentwicklung des letzten Halbjahres auch im Nischenmarkt der Minibulker wiederfindet, kann wegen mangelnden Datenmaterials nicht gesagt werden, dass diese vollständig an kleinen Schiffen vorbeigeht, ist jedoch kaum vorstellbar. Vor diesem Hintergrund sind die Wahl der Frachtansätze sowie der unterstellte Verkaufserlös von viel Optimismus geprägt, ebenso die nur geringe Steigerung der Schiffsbetriebskosten.

Dieser Fonds wird seine Ausschüttungsversprechen dann halten können, wenn der Mini-Bulker-Markt langfristig hohe Frachtraten zeitigt und sich Secondhand-Preise in 18 Jahren auf einem hohen Niveau bewegen.