Zuschlag. Die Hamburgische Seefahrtsbeteiligung Albert Ballin GmbH & Co. KG hat den Zuschlag für die Mehrheitsübernahme an der Tui-Tochter Hapag-Lloyd bekommen. Der Tui-Aufsichtsrat hat dem Deal zugestimmt. Die Reederei Neptune Orient Lines aus Singapur hatte ihr Angebot an Tui Ende vergangener Woche zurückgezogen. Nun wird Hapag-Lloyd an eine Tochtergesellschaft der Albert Ballin KG zu einem Unternehmenswert von 4,45 Milliarden Euro verkauft. Tui wird sich mit einem Drittel unternehmerisch an der Erwerbsgesellschaft beteiligen. Nun müssen noch die Kartellbehörden grünes Licht geben.

Interessen. Zum Konsortium Albert Ballin zählen die Kühne Holding AG, die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement, die Versicherungsgruppen Hanse Merkur und Signal Iduna, dazu die HSH Nordbank und MM Warburg. Die Bietergemeinschaft verbindet privatwirtschaftliche und öffentliche Interessen. Die Idee für die Hamburger Lösung reifte bereits im Februar 2008, mit dem Ziel, den Verkauf von Hapag-Lloyd an einen ausländischen Investor zu verhindern. Ein Angebot ließ aber bis in den Herbst auf sich warten.

Perspektive. Dr. Christian Olearius von MM Warburg, einer der beiden Initiatoren des Bieterkonsortiums, sieht mit dem Kauf das Ziel erreicht, Hapag-Lloyd als eigenständige Reederei mit Sitz in Hamburg zu erhalten. „Hapag-Lloyd kann nun unabhängig von Konzerninteressen agieren. Wir werden die Reederei weiter entwickeln und ihren Marktanteil ausbauen“, meint Olearius.

Für die Gesellschafter der Albert Ballin KG sind die Chancen im Finanzierungsgeschäft gestiegen.