Beschluss. Die Gesellschafter des Schiffsfonds Navalia 5 haben den Verkauf ihres Produktentankers MT Port Union beschlossen. Der Fonds erwartet einen Kaufpreis von mindestens 50 Millionen US-Dollar brutto im Verlauf des Geschäftsjahres 2008.

Vorgeschichte. Als aus dem Kreis der Anleger der Wunsch laut wurde, das Fondsschiff angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung der Schiffspreise doch lieber vorzeitig zu verkaufen, gab es Streit um die Absetzung des Beiratsvorsitzenden Andreas Tesdorpf und den Interessenskonflikt von Martin Strothmann, der sich in seiner Doppelfunktion als Vorstand der Ideenkapital Marine Finance und Geschäftsführer der Vertragsreederei Stella Marine Services für eine Weiterführung des Fonds einsetzte.

fondstelegramm-Meinung. Mit dem aktuellen Gesellschafterbeschluss findet die Diskussion über Verkauf oder Weiterbetrieb des MT Port Unions ein Ende. Ideenkapital hat rechtzeitig eingelenkt und sich der Diskussion mit den Anlegern gestellt. Ein Einlenken des Initiators war aus Imagegründen auch notwenig, denn der Interessenskonflikt Strothmanns hätte sich gegen die Anleger gerichtet. Dass die Gesellschafter sich mehrheitlich für den Verkauf entschieden haben, ist verständlich. Wie lang noch relativ hohe Preise auf dem Tankermarkt zu erzielen sind, ist fraglich.

Zeit zum Handeln: Aktuell werden für Secondhand-Schiffe noch höhere Preise gezahlt als für Neubaubestellungen, die erst in einigen Jahren auf den Markt kommen.