Insolvenz. Das Amtsgericht München hat für die IM Internationalmedia AG eine vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet (Az: 1502 IN 2682/08). Internationalmedia hatte den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens im August selbst gestellt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Dr. Michael Jaffé, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender bei Prosiebensat1 Media und damaliger Insolvenzverwalter von Kirchmedia.

Fatale Bilanz. Im Sommer hatte der damalige Internationalmedia-Chef Konstantin Thoeren das Handtuch beim Filmvermarkter geschmissen. Im Vorstand blieb nur noch Sascha Prestel übrig. Martin Schürmann und Sascha Konzack hatten bereits vor Konstantin Thoeren das sinkende Schiff verlassen. Neue Filme vermarktet das Unternehmen schon lange nicht mehr. „Die geringe Liquidität ermöglicht es der Gesellschaft nicht, Film- oder Fernsehprojekte zu starten. Die Verhandlungen mit strategischen Partnern haben bisher zu keinen Produktionen oder Vorverträgen für Produktionen geführt“, heißt es im Halbjahresbericht 2008 des Unternehmens. Der Schuldenstand beläuft sich auf 89,5 Millionen Euro. Der Aktienkurs dümpelt in Frankfurt bei 15 Cent vor sich hin; vor acht Jahren lag er mal bei 522 Euro.

DCM-Medienfonds. Die Insolvenz von Internationalmedia trifft auch die Anleger der DCM-Medienfonds. Erste Medienfonds von DCM war die IMF Internationale Medien und Film GmbH & Co. KG. Im Tausch gegen die Kommanditanteile erhielten die Anleger Aktien der IM Internationalmedia AG, die nun nach der Insolvenz praktisch keinen Wert mehr haben. Der IMF 2 sollte schon Ende 2006 liquidiert werden. Ein Verkauf der Filmrechte ließ sich allerdings nicht umsetzen. „Die Anleger dürften einen Totalverlust ihrer Einlage erlitten haben“, meint der Münchener Rechtsanwalt Peter Mattil. Dasselbe gelte für den Fonds IMF 3, der 2006 die Ausschüttungen einstellte.

Auch bei den DCM-Medienfonds stellt sich für Anleger die Frage, ob sie bei der Fondsberatung auf Szenarien hingewiesen wurden, die zu einem Totalverlust führen können.